„Ich hatte zwei Kinder aus zwei Beziehungen. Aber erst, als mein zweites Kind tot war, hat man festgestellt, dass ich an einem Gendefekt leide“, erinnert sich Aminah. Die tödliche Krankheit, die Aminah dadurch an ihre Kinder weitergegeben hat, heißt x-chromosomale Myotubuläre Myopathie und betrifft nur männliche Nachkommen. Sie selbst spürt keine Symptome, doch wenn sie wieder schwanger wird, besteht eine 25-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass auch ihr drittes Kind der Krankheit zum Opfer fällt. Aminah macht schwere Gewissenskonflikte durch: Sie möchte unbedingt eine Mama sein, doch das Risiko ist so hoch, der Schmerz so stark.
Aminah erinnert sich noch gut an diesen Gewissenskonflikt: „Es hat lange gedauert, bis ich zu einer Entscheidung gelangen konnte. Ich musste an so viele Dinge denken: Mein Alter, mein Einkommen … und natürlich, dass ich eine tödliche Krankheit in mir trage. Ich war nicht gerade der Idealkandidat, um Kinder zu bekommen.“ Doch der Kinderwunsch „siegt“. Also entschließt sie sich mittels einer Samenbank, einen Spender zu finden. Alles läuft anonym ab, sie sieht nur die medizinische Akte der potentiellen Spender. 2011 ist es dann endlich so weit: Aminah hat sich für einen Spender entschieden, von ärztlicher Seite grünes Licht bekommen und bringt neun Monate später ihre Tochter Leila zur Welt. Aminah kullern die Freudentränen nur so herunter, denn endlich wird ihr Traum wahr.
Gemeinsam erkunden Mutter und Tochter nun die Welt. Aminah ist in ihrem neuen Leben unglaublich glücklich. Darum zögert sie kurz, als ihre Mutter ihr vorschlägt, den biologischen Vater ausfindig zu machen. Die jedoch leistet ein wenig Detektivarbeit und findet schließlich den Spender, dem Aminah ihre Tochter Leila verdankt. Sein Name ist Scott Andersen. Aminah lässt sich schließlich überreden und fragt bei der Samenbank an, ob Scott bereit ist, Kontakt mit ihrer Tochter aufzunehmen. Als er zusagt, schickt Aminah ihm eine E-Mail mit Leilas Bild.
Sie ist total erstaunt, als er tatsächlich nach kurzer Zeit ausführlich antwortet! Sie schreiben sich immer wieder, insgesamt sechs Monate lang. Dann treffen sie eine Entscheidung, die ihrer beider Leben für immer verändern wird: Sie treffen sich im echten Leben.
Aminah kommt es vor, als sei sie in einem Traum: Da steht Scott, mit Leilas blauen Augen und ihren blonden Haaren. Leila und Scott haben von Anfang an keine Berührungsängste. Sie sind nicht die Einzigen …
Auch Aminah und Scott verstehen sich unglaublich gut. Nach und nach kommen sich die beiden immer näher, verlieben sich und werden schließlich ein Ehepaar! Und Leila ist das stolze Blumenmädchen bei der Hochzeit.
Was für ein schönes Ende! Lange dachte Aminah, dass ihr Traum unerfüllt bleiben würde. Doch am Ende hat sie sich nicht unterkriegen lassen und nicht nur eine wunderschöne Tochter bekommen, sondern auch noch den passenden Vater dazu. Innerhalb von drei Jahren wurde sie vom kinderlosen Single zur glücklich verheirateten Mutter. Im Video erzählt die Glückliche die ganze Geschichte selbst (auf Englisch):
Aminah hat unglaublich viel Stärke bewiesen und ihren Traum wahrmachen können. Sie hat die schmerzhafte Vergangenheit nicht vergessen, doch schaut sie mit ihrer Tochter und ihrem Mann einer glücklichen Zukunft entgegen. Sie hat sogar ein Buch über ihre Geschichte geschrieben: „How I Met Your Father“ (Wie ich deinen Vater kennengelernt habe; angelehnt an die amerikanische Serie „How I Met Your Mother“). Wenn man Aminah strahlen sieht, ist es direkt ansteckend. Für dieses ungewöhnliche Familienglück standen die Sterne einfach richtig!