Veröffentlicht inEmotionales, Familie, Schicksale

Nach Missbrauch und Tortur: 33-Jähriger wird adoptiert.

Geduld zahlt sich aus

Eltern sind nicht zu beneiden, wenn ihre Kinder in die Pubertät kommen. Stimmungsschwankungen und Launenhaftigkeit der Heranwachsenden belasten oft das Familienleben; viele Jugendliche fühlen sich von ihrem Vater, ihrer Mutter oder beiden ständig genervt. Kein Wunder, dass der ein oder andere schon einmal von zu Hause weggelaufen ist oder sich sehnlich gewünscht hat, seine Eltern mögen einfach vom Erdboden verschluckt werden.

Dale Kiefer-Perrault hingegen hatte sich während seiner Pubertät und in der Zeit davor nichts sehnlicher gewünscht, als dass ihm der Erdboden ein Paar liebende Eltern „ausspucken“ möge. Schon als kleiner Junge war er nämlich zur Adoption freigegeben worden, doch erst im Alter von 33 Jahren ging sein Traum in Erfüllung, offiziell einen Vater und eine Mutter zu haben.

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Weil sich seine biologischen Eltern nicht um ihn kümmern konnten, kam Dale als kleines Kind zunächst in die Obhut naher Verwandter, die ihn jedoch grausam sexuell, körperlich und seelisch missbrauchten. Danach übernahm der US-amerikanische Staat Florida die Vormundschaft für ihn. Dale wurde an verschiedene Pflegefamilien vermittelt, fand jedoch nirgendwo ein wirkliches Zuhause.

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Nachdem er bis zum Alter von 16 Jahren bereits in 24(!) verschiedenen Pflegefamilien gelebt hatte, konnte es nicht mehr so weitergehen. Dale meldete sich bei einem besonderen Wohnungsprogramm an, das es ihm erlauben sollte, allein zu leben. Glücklicherweise kam es anders.

Es war Ironie des Schicksals, dass Dale ausgerechnet in jenem Augenblick seine späteren Adoptiveltern kennenlernte, als seine Hoffnung, überhaupt eine neue Familie zu finden, am kleinsten war. Steve und Michelle Kiefer waren zunächst geschockt, als sie seine Geschichte hörten.

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„Ich hatte keinen Schimmer, dass dieser anständige, fast erwachsene Junge so viel durchgemacht hatte. Als wir das erste Mal miteinander sprachen, lernte ich seine Vorgeschichte kennen, war jedoch in keiner Weise darauf vorbereitet“, erzählt Michelle. „Die simple Bitte, er solle ein wenig von sich erzählen, hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen und mein Leben verändert.“

Die junge Frau war gerührt und erschüttert. Ihr war klar, dass dieser Junge ein richtiges Zuhause verdient hatte. Obwohl Michelle und ihr Mann Steve wussten, dass es eine Herausforderung sein würde, einen vom Schicksal gezeichneten Jugendlichen aufzunehmen, begannen sie, den Kontakt mit Dale zu vertiefen. Nach mehreren Wochen der Annäherung durfte Dale bei den Kiefers einziehen und wurde endlich Teil einer liebevollen Familie.

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Nachdem er sich eingewöhnt hatte, lebte er bis zu seiner Studienzeit bei den Kiefers. Die Jahre nach Dales Auszug wurden dann wieder turbulent. Er heiratete und wurde Vater von zwei Kindern, doch die Ehe hielt nicht lange. Einer der Gründe war, dass er sich zu seiner Homosexualität bekannte. Einige Zeit später wurde bei Dale zudem eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert, die vermutlich von seiner schweren Kindheit herrührte.

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Diese schwierige Zeit sollte aber bald ein Ende haben. Er absolvierte erfolgreich mehrere Therapien und heiratete einen jungen Mann namens Justin. Dale, mittlerweile Anfang dreißig, vergaß aber seine frühere Familie nie. Trotz einiger Jahre ohne intensiven Kontakt waren die Bande zwischen Dale und den Kiefers stark geblieben.

Michelle und Steve äußerten ihren Wunsch, Dale endlich offiziell zu ihrem Sohn zu machen. Er willigte ein und sagte, dass er auf diesen Augenblick gewartet habe, seit er ihnen das erste Mal begegnet sei. Nachdem die Adoption erfolgreich verlaufen war, schrieb Dale auf Facebook:

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„Nach all der Zeit habe ich vor allem eines gelernt: Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und das Beste aus seinem Leben zu machen. Ich fühle mich in meiner Haut wohl und bin selbstbewusst. Es hat dreißig Jahre gedauert, etwas scheinbar so Banales zu entdecken … Obwohl meine Familie bereits seit fast 18 Jahren Teil meines Lebens ist, musste viel Arbeit erledigt werden, damit es zum heutigen Tag kommen konnte … Ich bin unendlich dankbar und demütig, dass ich endlich das letzte Kapitel meiner Familiengeschichte schließen kann. Es fühlt sich hervorragend an, ein Kiefer zu sein.“

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Nach so vielen Jahren hatte Dales Odyssee also doch noch ein glückliches Ende. Trotz seiner schlimmen Kindheit hat der 33-Jährige nun auch offiziell eine ihn liebende, große Familie. Möge ihm eine fröhliche Zukunft beschieden sein!