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11 erstaunliche Zufallsfunde aus grauer Vorzeit

Bemerkenswerte Entdeckungen

Es ist die Eigenart vieler sensationeller Funde, dass sie durch puren Zufall oder aber bei der Suche nach etwas völlig anderem entdeckt wurden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ganze Kontinente wie Amerika, medizinische Durchbrüche wie Penicillin oder archäologische Stätten wie die berühmte Römerstadt Pompeji handelt.

Auch die folgenden elf erstaunlichen Funde aus grauer Vorzeit wurden eher durch glückliche Umstände als durch eine aktive Suche gemacht:

1. Die Höhle von Lascaux

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In der Höhle von Lascaux wurden Malereien gefunden, die vermutlich 15.000-17.000 Jahre vor Christus entstanden sind – vielleicht sogar noch früher, wie manche Forscher vermuten. Entdeckt wurde dieses bedeutende Zeugnis menschlicher Frühgeschichte am 12. September 1940 von vier jungen Männern: Marcel Ravidat, Jacques Marsal, Georges Agnel und Simon Coencas. Die vier Freunde durchstreiften gerade den Wald bei Montignac, als sie auf eine Vertiefung im Boden aufmerksam wurden, die durch eine umgestürzte Pinie entstanden war. Unter der Mulde befand sich der Eingang zur Höhle.

2. Streitwagen und Pferde aus der Zeit der Zhou-Dynastie

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Archäologen entdeckten in der chinesischen Provinz Henan die Überreste mehrerer Streitwagen samt Pferden aus der Zeit der Zhou-Dynastie, die vor fast dreitausend Jahren in Zentralchina regierte.

3. Das Childerichgrab in Tournai

© Wikipedia/Childerici Regis.jpg/Unbekannt

Schon im Jahre 1653 wurden bedeutende Zufallsfunde gemacht. Ein Bauarbeiter entdeckte auf dem Gelände der frühmittelalterlichen Kirche St. Brice in Tournai das sogenannte Childerichgrab. Grabbeigaben wie der königliche Siegelring belegten die Existenz des fränkischen Kleinkönigs aus dem 5. Jahrhundert nach unserer Zeit. Childerich I. ist damit der erste König aus dem Geschlecht der Merowinger, der historisch belegt ist. In den Jahrhunderten nach Childerich gründeten die Franken das berühmte Fränkische Reich, aus dem später Deutschland und Frankreich entstehen sollten.

4. Die unterirdische Stadt Derinkuyu

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Die unterirdische Stadt Derinkuyu oder griechisch Malakopía befindet sich in der zentralanatolischen Provinz Kappadokien. Obwohl nicht klar ist, seit wann die Anlage besteht, existiert sie mindestens seit 1.000 Jahren. Manche Schätzungen gehen sogar von 4.000 Jahren aus. Die Stadt wurde zufällig im Jahre 1963 entdeckt, als ein Mann in seinem Haus eine Wand eingerissen hatte und dahinter einen merkwürdigen Raum fand – einen der versteckten Eingänge zu Derinkuyu.

5. Ötzi, der Mann aus dem Eis

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Der berühmte Mann aus dem Eis wurde 1991 zufällig von den Bergwanderern Erika und Helmut Simon aus Nürnberg entdeckt. Wegen seines Todes in den Ötztaler Alpen war sein Körper sehr gut konserviert worden. Mittels der Radiokarbonmethode wurde festgestellt, dass das Alter der Leiche bei über fünftausend Jahren liegt. Der ungewöhnlich heiße Sommer des Jahres 1991 drängte den über dem Toten liegenden schützenden Eispanzer zurück, der seine Ruhestätte lange Zeit versiegelt hatte.

6. Die römische Villa in Wiltshire

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In England führte die Renovierung einer Scheune zu einer großartigen Entdeckung: Luke Irwin aus dem südenglischen Wiltshire wollte darin Lampen installieren und ließ Kabel verlegen. Dazu musste der Boden aufgerissen werden, unter dem sich Teile eines Mosaiks befanden – ähnlich dem im obigen Bild. Der verblüffte Familienvater, der eigentlich nur genügend Licht zum Pingpongspielen haben wollte, informierte die staatliche Denkmalbehörde. Weitere Ausgrabungen enthüllten die Überreste einer prächtigen römischen Villa in besonders gutem Zustand. Erbaut wurde sie vor ungefähr 1.400 Jahren.

7. Das Boot vom See Genezareth

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Der auch als „Jesusboot“ bekannte Fund wurde im Jahr 1986 von den beiden Fischern Moshe und Yuval Lufan gemacht, als der Wasserpegel des Sees Genezareth besonders niedrig war. Datierungen legen nahe, dass das Boot ungefähr aus der Zeit Jesu Christi stammt.

8. Der Homo floresiensis

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Eine Gruppe von Archäologen entdeckte im September 2003 zufällig den Homo floresiensis, eine kleinwüchsige Menschenart. Bei den Ausgrabungen auf der indonesischen Insel Flores wurde eigentlich nach Belegen einer frühen Besiedlung der Insel durch den Homo erectus gesucht. Mit einer neuen Menschenart hatte niemand gerechnet.

9. Der Grauballe-Mann

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Ein dänischer Torfstecher arbeitete 1952 in einem Moor nahe der jütländischen Ortschaft Grauballe und stieß auf etwas, das er für eine Baumwurzel hielt. Tatsächlich handelte es sich um die Schulter einer sehr gut konservierten Moorleiche aus der Eisenzeit. Der Grauballe-Mann starb ungefähr 3.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung.

10. Die Joas-Inschrift

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Mit der sogenannten Joas-Inschrift ist eine Steinplatte gemeint, die angeblich auf einer Baustelle nahe dem Tempelberg gefunden wurde. Sie gibt die Worte von Joas wieder, einem König von Juda, der wohl um 800 vor unserer Zeit regierte. Der König beschreibt darauf persönlich die Reparaturarbeiten, die am Tempel von Jerusalem vorgenommen wurden. Die Steinplatte wäre damit die älteste althebräische Königsinschrift, die bisher gefunden wurde. Jedoch ist ihre Echtheit umstritten.

11. Das Mammut von Chelsea

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James Bristle aus dem US-Bundesstaat Michigan machte vor drei Jahren eine erstaunliche Entdeckung. Während er mit einem Freund auf seinem Sojafeld eine Grube aushob, stieß er auf einen harten Gegenstand. Die beiden dachten zunächst an einen Zaunpfahl. Tatsächlich waren es recht gut erhaltene Überreste eines Wollhaarmammuts, das wohl vor 10.000 bis 15.000 Jahren dort lebte.

Was kann man daraus lernen? Immer die Augen offen halten! Die nächste spektakuläre Entdeckung kann in jedem Moment gemacht werden. Vielleicht wäre es ja eine gute Idee, jetzt das Haus der Großmutter zu renovieren?

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