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Bloß nicht verwechseln: Die folgenden Pilze haben giftige Doppelgänger.

Vermeide den Fehler

Wenn der Herbst naht, nutzen viele Menschen die Gelegenheit zum Pilzesammeln. Damit aus den Objekten der Begierde später eine köstliche Mahlzeit und kein Horror-Erlebnis wird, ist es jedoch zwingend erforderlich, giftige von ungiftigen Pilzen unterscheiden zu können. Häufig sehen ungenießbare und genießbare Pilze einander sehr ähnlich. Die Zahl der Verwechslungen, die mit Vergiftungen enden, steigt. Dies liegt vor allem daran, dass viele Menschen glauben, allein eine App könne bei der Unterscheidung zuverlässige Hilfe leisten. Da eine Pilzvergiftung tödlich enden kann, sollten jedoch nur solche Pilze gegessen werden, über deren Genießbarkeit absolute Gewissheit herrscht.

Folgende giftige Pilze haben harmlose Doppelgänger, die niemals miteinander verwechselt werden dürfen: 

1. Grüner Knollenblätterpilz

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Dieser Pilz ist hochgiftig und kann leicht mit dem Wiesen-Champignon verwechselt werden.

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Ein Unterscheidungsmerkmal ist der Fundort: Während der Grüne Knollenblätterpilz in Wäldern zu finden ist, wächst der Champignon vor allem auf Wiesen. Die Lamellen des Champignons sind rosa bis schokoladenbraun. Bei weißen Lamellen kann es sich um den Grünen Knollenblätterpilz oder einen jungen Champignon handeln. Daher sollten diese Pilze nicht gesammelt und gegessen werden.

Vergiftungssymptome: Falls doch einmal ein giftiger Knollenblätterpilz auf dem Teller gelandet ist, kommt es 6 bis 20 Stunden nach dem Verzehr zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchkämpfen sowie zum Versagen von Leber und Nieren. Daher sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden und das Erbrochene für eine schnelle Stellung der Diagnose aufgehoben werden.

2. Nadelholz-Häubling 

Wikipedia/Gift-Häubling/CC BY-SA 3.0

Dieser extrem giftige Pilz wird häufig mit dem genießbaren Stockschwämmchen verwechselt. Daher meiden sogar erfahrene Sammler nur allzu oft das Stockschwämmchen, welches vorrangig an morschem Holz wächst.

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Der Nadelholz-Häubling riecht im Gegensatz zum Stockschwämmchen mehlig. Weiterhin hat er keinen mit braunen Schuppen besetzten Stiel unterhalb des Hutansatzes. Das Gift ist dasselbe wie beim Knollenblätterpilz. Die Unterscheidung sollte wegen der extrem hohen Verwechslungsgefahr ausschließlich durch einen Pilz-Experten erfolgen!

Vergiftungssymptome: Nach dem Verzehr des Nadelholz-Häublings kann es zu hohem Puls, Blutdruckabfall, Erbrechen und Durchfall kommen. 

3. Frühjahrslorchel

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Während die Speisemorchel sich in gekochtem Zustand für ein leckeres Pilzragout eignet, kann der Genuss der ähnlich aussehenden Frühjahrslorchel tödlich enden. Wie der Name bereits verrät, wächst die Frühjahrslorchel im Frühjahr. Man findet sie in Kiefernwäldern. Während die Speisemorchel einen durchfurchten Hut besitzt, hat die Frühlingslorchel einen wabenartig gekammerten Hut.

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Vergiftungssymptome: Nach dem Verzehr der Frühjahrslorchel leiden die Betroffenen unter Brechdurchfall und erleiden einen Schock. Durch das Gift des Pilzes erleiden Leber und Nieren oft einen erheblichen Schaden. 

4. Tiger-Ritterling

Wikipedia/David Rust/CC BY-SA 3.0

Der leicht mit dem Erd-Ritterling verwechselbare Tiger-Ritterling wächst von August bis Oktober vorzugsweise in Nadel- und Laubwäldern. Der mehlige Geruch verrät den Tiger-Ritterling. Zudem verfärbt er sich bei Druck nicht gelb, wie dies beim Erd-Ritterling der Fall ist. Jedoch sollte der Erd-Ritterling ebenso wenig gegessen werden, da Wissenschaftler aus China einen Inhaltsstoff identifiziert haben, der eine tödliche Muskelzerrung hervorrufen kann. 

Wikipedia/James Baker/CC BY-SA 3.0 

Vergiftungssymptome: Der Verzehr des Tiger-Ritterlings kann zu Erbrechen, Durchfall, Angstzuständen, Koliken und extremem Durst führen. 

5. Falscher Pfifferling

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Während es sich beim Echten Pfifferling um einen beliebten Speisepilz handelt, ist der Falsche Pfifferling weniger zum Verzehr geeignet. Beim Anschnitt zeigt sich, dass das Fleisch und der Rand des Falschen Pfifferlings eine gelbliche bis orange Färbung haben. Dagegen ist das Fleisch beim Echten Pfifferling weiß und der Rand gelblich. Zudem wächst der Falsche Pfifferling im Gegensatz zum Echten Pfifferling ebenso an Totholz. 

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Der Falsche Pfifferling ist zwar essbar, jedoch kann es zu Verdauungsbeschwerden kommen. 

6. Riesenrötling 

wikipedia/CC BY-SA 3.0

Der giftige Pilz kann mit der essbaren Nebelkappe verwechselt werden. 

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Der Riesenrötling ist nur selten in Deutschland vorzufinden, da er bevorzugt in wärmeren Ländern wächst. Jedoch sollte man trotzdem die Unterschiede der beiden Pilze kennen. Der Riesenrötling hat lachsfarbene Lamellen, die sich nur schwer vom Hut entfernen lassen. Bei der Nebelkappe sind die Lamellen dagegen weiß und der Hut lässt sich leicht lösen.

Vergiftungssymptome: Wer doch einmal einen Riesenrötling erwischt hat, wird sich unter Umständen mehrere Tage lang mit Magen-Darm-Problemen herumschlagen müssen. 

7. Ziegelroter Risspilz 

Wikipedia/Andreas Kunze/CC BY-SA 3.0

Dieser ungenießbare Pilz wächst ebenso wie sein genießbarer Doppelgänger, der Mairitterling, in Laub- und Mischwäldern. Die beiden lassen sich nur anhand der Farbe des Sporenpulvers unterscheiden: Beim Mairitterling ist es weiß und beim Risspilz braun.

wikipedia/CC BY-SA 3.0

Vergiftungssymptome: Wer den Risspilz gegessen hat, muss mit Halluzinationen, Sehstörungen, Koliken und Erbrechen rechnen. 

Wenn du dich also in diesem Herbst auf Pilzsuche begeben willst, solltest du genau über die verschiedenen Pilzarten Bescheid wissen. Am besten ist es, wenn du gemeinsam mit anderen leidenschaftlichen Pilzsammlern unterwegs bist. Eine Verwechslung kann schließlich tödliche Folgen haben, wenn nicht sofort die Behandlung durch einen Arzt erfolgt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher andere Pilzkenner oder gar einen Experten befragen.