Veröffentlicht inFamilie

Mama warnt Eltern nach Selbstmordversuch ihres 10-Jährigen.

Ein Thema, das nicht totgeschwiegen werden darf

Für Amber Draxler wird der heiße Junitag des Jahres 2016 für immer als der Tag in Erinnerung bleiben, an dem sie dachte, ihren Sohn Jared für immer verloren zu haben. Während der Rest der Familie draußen fröhlich beisammensitzt, versucht der 10-Jährige aus dem US-Bundesstaat Kentucky, sich im Haus zu erhängen. 

Auch zwei Jahre später erinnert sich die 5-fache Mutter noch genau an den wohl schrecklichsten Moment ihres Lebens: 

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„2016 hat mein Sohn versucht, sich mit 10 Jahren das Leben zu nehmen. Er ging durch eine schwierige Zeit und vermisste seinen Opa, den er ein Jahr zuvor verloren hatte. Als er gefunden wurde, hatte er keinen Puls. Fast eine Woche verbrachte er an lebenserhaltenden Maschinen. 

Niemals hätte ich gedacht, dass mein Sohn Selbstmordgedanken hegt. Er war immer ein glückliches Kind, voller Leben. Nachdem sein Opa verstorben war, wurde er wütender, aufbrausend und reizbar. Ich dachte mir, das sei normal für Jungs in seinem Alter und er komme nun langsam in die Pubertät. 

Eines Tages besuchten meine Schwester und ich mit unseren Kindern meine Mutter. Jared wirkte wegen irgendetwas aufgebracht und ging ins Gästezimmer. Meine Mutter wollte wenig später die Tür öffnen, doch sie war verschlossen und er reagierte nicht. Wir mussten den Schlüssel holen …

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Mein Herz schlug mir bis zum Hals und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Mein Sohn hatte sich erhängt. Der Anblick seines Gesichts hat sich für immer in mein Gedächtnis gebrannt. Er war lila angelaufen und hatte Blut um seine Lippen. 

Ich war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger mit meiner jüngsten Tochter, deshalb konnte ich nichts tun, außer um Hilfe zu schreien, während meine Schwester und meine Mutter ihn herunternahmen. ‚Mein kleiner Junge ist tot!‘, schrie ich immer wieder. Er wurde ins nächste Krankenhaus gebracht, wo er an unzählige Maschinen angeschlossen wurde. Ich brach beinahe zusammen. Ich hatte das Gefühl, ich hätte ihn im Stich gelassen. Als Mutter hätte ich doch die Warnsignale bemerken müssen, ich hätte es doch wissen müssen!

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Ich wollte einfach nur in sein Krankenbett klettern und ihn wärmen. Aber ich konnte nicht, weil ihn die Ärzte in ein künstliches Koma versetzt hatten. Ich verbrachte jede Sekunde an seiner Seite. Ich starrte meinen wunderhübschen, sommersprossigen Jungen fortwährend an, während ich sein Haar streichelte. Ich sagte ihm, dass ich bei ihm sei, ihn so sehr liebe und er für mich durchhalten müsse. 

Ich kann nicht die Gefühle beschreiben, die mich übermannten, als er aufwachte. Er hat gekämpft, um zu überleben. Er hatte Kratzspuren am Hals, als er versucht hat, das Seil zu lösen, bevor er ohnmächtig wurde und zu atmen aufhörte. Ich bin so unendlich dankbar, dass er überlebt hat, denn ohne ihn wäre ich verloren gewesen.“

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Der heute 12-jährige Jared befindet sich seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus in regelmäßiger psychologischer Behandlung. Auch er möchte noch etwas mit auf den Weg geben: 

„Ein Bewusstsein über Selbstmord sollte es jeden Tag geben! Brecht das Schweigen! Vor 3 Jahren ging ich in das Zimmer meines Opas, um mir eine Angel auszuleihen. Ich lief zu seinem Bett und wollte ihn wecken, fand ihn aber nur noch tot auf. Ich war 9 Jahre alt. Ich habe nie mit jemandem darüber gesprochen, wie ich mich fühlte, nur dass ich ihn vermisse, aber nicht, wie ich mich innerlich wirklich fühlte. Die Depression. 

Ein Jahr später, nur ein paar Tage nach seinem Todestag, traf ich eine Entscheidung aus einer Stimmung heraus. Ich versuchte, mir das Leben zu nehmen. 

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Die Ärzte sagten, ich sei hirntot. Sie sagten, wenn ich jemals aufwachen würde, hätte ich keinerlei Lebensqualität mehr. Kurz nach diesem Gespräch mit meiner Familie wachte ich auf. Ich musste Dinge wie Laufen und Selbst-Essen wieder neu erlernen. Die Ärzte sagten, dass normalerweise niemand das überlebt, was ich überlebt habe. 

Ich bin hier, um euch wissen zu lassen, dass ihr es wert seid! Egal, wie groß oder klein die Last auf euren Schultern ist, sprecht mit jemandem. Lasst die Depressionen nicht gewinnen, es werden bessere Tage kommen. Findet etwas, das euch hilft, euch wieder besser zu fühlen, wenn ihr euch traurig fühlt. Ich gehe dann immer angeln und denke über all das Gute nach und wie gesegnet ich bin.“

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Amber hat ihre Erfahrungen geteilt, um auch bei anderen Eltern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Depressionen und oftmals damit einhergehende Suizidgedanken nicht nur Erwachsene betreffen. So leiden ca. 2 % der Kinder im Grundschulalter an depressiven Störungen. Symptome sind bei Kindern jedoch nicht leicht zu erkennen, da zum Beispiel Reizbarkeit und Rückzug  Bestandteile der normalen jugendlichen Entwicklung sind. 

Fast immer geht einem Selbstmordversuch von Kindern oder Jugendlichen aber eine Krisensituation voraus, etwa Streitigkeiten in der Familie oder der Verlust einer nahestehenden Person. Da vor allem jungen Kindern oftmals die Worte fehlen, ihre Gefühle auszudrücken, ist es wichtig, dass die Eltern in dieser Zeit besonders aufmerksam und einfühlsam sind. 

Jared möchte sein „zweites Leben“ nun dafür nutzen, auf ein leider zu oft übersehenes Thema aufmerksam zu machen und anderen Mut zu geben: „Ich hoffe, meine Geschichte hilft jemandem und lässt alle daran denken, dass sie etwas wert sind und geliebt werden!“