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Rentner lässt sich freiwillig lebendig begraben.

Lebendig begraben

John Edwards hat etwas Außergewöhnliches vor: Er wird bei lebendigen Leibe begraben – aus völlig freien Stücken! Der Ire drückt seiner Frau noch einen Abschiedskuss auf die Lippen, bevor er in einen Sarg steigt, der tief unter die Erde versenkt wird. Jedoch ist dieser mit Sauerstoffzufuhr, einem Bett, Elektrizität und genug Lebensmitteln für drei Tage ausgestattet. Genau so lange möchte der Mann aus Belfast nämlich die Blümchen von unten betrachten. Und das hat einen ganz besonderen Grund. 

Twitter/Belfast Telegraph

Der Rentner war über 20 Jahre seines Lebens schwer alkohol- und drogenabhängig. Er landete auf der Straße, unternahm mehrere Selbstmordversuche, wurde in psychiatrischen Kliniken behandelt und sah viele Freunde auf seinem Weg sterben. Doch seit 25 Jahren ist John clean. Mit seiner Organisation Walking Free hilft John nun anderen Menschen, die wie er einst unter psychischen Problemen und Sucht leiden. Mit seiner Aufsehen erregenden Aktion möchte er die Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken.

Twitter/Belfast Telegraph

Twitter/Belfast Telegraph

Während seines Aufenthalts unter der Erde kann man mit John im Livechat auf Facebook oder per Telefon Kontakt aufnehmen. „Ich weiß, es ist ein radikaler Schritt, aber es treten ständig Leute mit mir in Kontakt, die entweder suizidgefährdet sind oder deren Freunde und Familienmitglieder es sind“, erzählt John.

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„Menschen erzählen mir, wie sie mit Traumata und Selbstmordversuchen umgehen oder wie sie diese überwunden haben und wie sie versuchen, mit der Sucht ihrer Kinder oder Familienmitglieder klarzukommen. Mein Plan ist es, zu ihnen aus dem Grab zu sprechen, bevor sie selbst dort landen und ihnen Hoffnung zu geben.“ 

Twitter/John Edwards

Menschen aus alles Welt suchen auf diese Weise Rat oder teilen ihre Erlebnisse – auch positive von denjenigen, die wieder den Weg zurück ins Leben gefunden haben. Und sobald John sich wieder aus seinem selbstgewählten Grab erhebt, wird es weiterhin seine Lebensaufgabe sein, diesen Menschen zu helfen. Eine wahrhaftig ungewöhnliche Aktion des Mannes, der dem Tod selbst mehrere Male nur knapp entronnen ist.