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Ärzte staunen über Geburts-Schrei von 600g-Frühchen.

Nichts geht über die Liebe der Eltern

Eine Schwangerschaft ist immer etwas Aufregendes: Wie wird das Kind sich entwicklen, wie wird es aussehen und wird bei der Geburt alles gutgehen? Diese Fragen haben sicher die meisten Mütter im Kopf, wenn sie ein Baby unter dem Herzen tragen. Mittlerweile sind Hebammen, Ärzte und Krankenschwestern sehr gut ausgebildet, um dem Kind den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Wenn jedoch eine gesundheitliche Ursache das Ungeborene gefährdet, können die Ärzte nur ihr Bestes tun und hoffen.

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Eine Woche vor der Babyparty ihres ungeborenen Kindes wachte die Amerikanerin Sarah Naser mit Schmerzen auf, die schweren Seitenstechen glichen. Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, rief sie ihren Mann an, der sich zu der Zeit auf der Arbeit befand, und erzählte ihm voller Sorge von ihrem Leiden. Umgehend verließ er seine Arbeitsstelle und brachte seine Frau ins Krankenhaus. Wie sich herausstellte, war dies die richtige Entscheidung gewesen. 

Youtube/March of Dimes

Nachdem der werdenden Mutter Blut abgenommen und ihr Blutdruck gemessen worden war, diagnostizierten die Ärzte bei ihr das HELLP-Syndrom. Das bedeutet, dass ihre Leberwerte erhöht und die Anzahl sowohl ihrer Blutplättchen als auch ihrer Blutkörperchen vermindert waren. Sarah hatte einen höheren Blutdruck als eine Person, die einen Krampfanfall erleidet. Die Mediziner rieten ihr zu einer sofortigen OP, um ihr Kind zu retten. Das Problem dabei: Sarah war erst in der 24. Woche ihrer Schwangerschaft und das Baby folglich noch nicht vollständig entwickelt.

Einer der Ärzte erklärte den besorgten Eltern, dass ihr Kind nur eine 40-prozentige Überlebenschance habe, wenn es so früh zur Welt käme. Andererseits würde es gesundheitliche Folgen für Sarah haben, wenn sie sich nicht operieren ließe. Die beiden entschieden sich für die Operation und so wog Kaya Naser nur etwa 600 Gramm, als sie nur eine Viertelstunde später das Licht der Welt erblickte. In der Erwartung, ein schwaches Frühchen zu retten, überraschte das Neugeborene die Mediziner jedoch.

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Denn die Kleine schrie aus vollem Hals, so wie es bei einem vollständig entwickelten Baby normal war. Sarah und ihr Mann waren sich sicher, dass sie eine Kämpferin als Kind hatten. Leider begann nun der schwierigste Part, denn Kaya musste in einen Brutkasten und permanent beatmet werden. Die erste Woche schien es der Kleinen gut zu gehen, jedoch stellten die Ärzte dann Wasserablagerungen in ihren Lungen fest. Zudem litt sie an einer typischen Magen-Darm-Krankheit, an denen Frühchen oft erkranken. Nicht nur einmal bekamen die Nasers nachts einen Anruf aus dem Krankenhaus mit der Information, dass ihre Tochter habe reanimiert werden müssen. Doch als ihre Hoffnung auf eine Besserung immer mehr schwand, hatten die Ärzte gute Neuigkeiten.

Kaya wurde endlich von Tag zu Tag stabiler, sodass Sarah ihre Tochter das erste Mal in den Arm nehmen durfte. Die Krankenschwestern sagten ihr sogar, dass sie so oft wie möglich im Arm gehalten werden MÜSSE. Medizinisch hatten die Ärzte und Pfleger alles getan, jetzt müsse man Kaya so viel Liebe wie möglich geben, damit sie weiterkämpft.

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Von diesem Tag an widmeten sich Essa und Sarah in jeder freien Minute der sogenannten „Känguru-Pflege“. Dabei legten sie Kaya auf ihre nackte Brust, damit sie die Wärme und Zuneigung des Körpers spüren konnte. „Das tollste Gefühl dabei war, dass sich in der Sekunde, in der ich mich mit ihr an meiner Brust hinsetzte, auf dem Monitor ihr Herzschlag erhöhte“, beschreibt Sarah diesen wundervollen Augenblick.

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Essa fuhr dreimal täglich ins Krankenhaus, um seine Kämpferin zu halten, und nahm seine Frau so oft wie möglich mit. Die Krankenschwestern sagten, dass das Haut-an-Haut-Gefühl der kleinen Kaya zeigen würde, dass sie stärker werden und wachsen müsse. Schon bald wog Kaya etwa ein Kilogramm, was bereits ein winziger Erfolg war. Leider musste sie sich auf ihrem Weg der Besserung noch einmal einer schweren Operation unterziehen.

Da Kayas Augen sich nach der Geburt nicht weiterentwickeln konnten, mussten sie während einer Operation gelasert werden, damit sie in Zukunft nicht erblinden würde. Nach der Operation war ihr kleiner Körper natürlich wieder sehr geschwächt, aber der regelmäßige Känguru-Griff ihrer Eltern gab ihr Kraft. Und schließlich war sie „über den Berg“.

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Nach 163 Tagen voller Bangen und vielen Tränen durften die Nasers ihre Tochter endlich mit nach Hause nehmen. „Sie konnte nun ihre eigene Körpertemperatur regeln und durfte richtige Babykleidung tragen. Ich war eine superaufgeregte Mama“, beschreibt Sarah das Happyend ihrer Leidensgeschichte.

Die Kuscheleinheiten und der unerbittliche Kampf der kleinen Kaya haben sich gelohnt: Sie ist mittlerweile ein aufgewecktes Kleinkind und gesünder, als ihre Eltern sich erhofft hatten. Eines ist jedoch geblieben: Sie kuschelt sich immer noch gern an die Brust ihrer Eltern.

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Kayas Geschichte ist traurig und schön zugleich. Kein Elternpaar will sein Kind so leiden sehen; leider kommen immer noch viele Kinder zu früh auf die Welt. Wir wünschen den Familien viel Kraft und wollen mit Kayas Geschichte Hoffnung geben!