Veröffentlicht inEmotionales, Schicksale

Frau mit 20 Persönlichkeiten wechselt 5 Mal täglich Identität

Kim Noble aus London in England leidet an dissoziativer Identitätsstörung (DIS), auch bekannt als multiple Persönlichkeit. Sie hat 20 Persönlichkeiten und wechselt 5 Mal täglich ihre Identität. Ihre Tochter Aimee hat gelernt, mit der Krankheit ihrer Mutter umzugehen.

Wir alle haben mal Tage, an denen wir nicht ganz wir selbst sind – aber was für die meisten Menschen zum Glück nur eine Redewendung ist, ist für manch andere qualvolle und tägliche Realität. Sie sind buchstäblich nicht immer sie selbst und wissen nicht einmal mit Sicherheit, wer eigentlich ihr richtiges „Ich“ ist.

Kim Noble aus London in England leidet an dissoziativer Identitätsstörung (DIS), besser bekannt als multiple Persönlichkeit.

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Die auch unter Psychologen noch umstrittene Diagnose wird mit schrecklichen Erlebnissen in der Kindheit der Betroffenen erklärt. Wenn der Mensch eine furchtbare Realität nicht länger ertragen kann, dann teile sich seine Persönlichkeit in mehrere Splitter, heißt es. Es entstehen verschiedene Personen im Kopf eines einzigen Menschen, die vielleicht nicht einmal voneinander wissen.

In Kims Kopf wohnen etwa 20 verschiedene Personen, die einander ohne Vorwarnung abwechseln können. Für Kim hat das beispielsweise zur Folge, dass sie nach so einem Wechsel plötzlich nicht mehr weiß, wie sie an den Ort gekommen ist, an dem sie gerade ist, oder wer der Mensch ist, der da mit ihr spricht.

Sie merkte erstmals als Teenager, dass mit ihr etwas nicht stimmt, als Beziehungspartner ihr vorwarfen, sie würde fremdgehen – denn man hatte sie in der Stadt mit anderen Partnern gesehen. Später stand sie manchmal jemandem gegenüber, der sich verhielt, als seien sie seit Jahren ein Paar – und Kim hatte keine Ahnung, wer dieser Mensch war. Seit ihrer Jugend ist sie in therapeutischer Behandlung.

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Kims verschiedene Persönlichkeiten sind unter anderem „Judy“, ein 15-jähriges Mädchen, das an Magersucht leidet, „Patricia“, eine Frau mittleren Alters, „Ria“, ein misshandeltes Kind, „Ken“, ein 21-jähriger Mann, und „Dawn“, eine junge Frau, die sich um ihre kleine Tochter sorgt, die ihr vom Jugendamt weggenommen wurde.

Die Tochter, von der sie spricht, wenn sie Dawn ist, gibt es wirklich: Sie heißt Aimee und ist längst eine erwachsene Frau. Kim musste hart kämpfen, bevor sie das Sorgerecht für ihr Kind wieder zugesprochen bekam – und die Persönlichkeit Dawn lebt immer noch ohne ihre Tochter. Sie erkennt Aimee nicht als ihr Kind.

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Kim hat inzwischen von den anderen Persönlichkeiten gehört und sich ihre Meinung über jeden von ihnen gebildet – aber wirklich „kennen“ kann sie die anderen Menschen in ihrem Kopf nicht. Sie ist ihnen nie selbst „begegnet“. Im Moment ist Kim „Patricia“: die Persönlichkeit, die am häufigsten „anwesend“ ist. 

Kims Alltag ist genauso verwirrend und kompliziert, wie ihr Krankheitsbild es vermuten lässt. Sie erinnert sich zum Beispiel nie daran, geduscht zu haben – aber sie ist sauber und gepflegt, also muss es eine ihrer anderen Persönlichkeiten für sie tun. Oft kommt sie vom Einkaufen zurück und hat entweder gar keine Lebensmittel oder viel zu viele dabei. Wenn die magersüchtige Judy die Kontrolle übernimmt, kann es passieren, dass Kim nicht genug Nahrung zu sich nimmt. Sie wechselt ihre Persönlichkeit im Schnitt fünfmal am Tag, aber ganz sicher kann sie sich auch da nicht sein.

Aber Kim und die anderen teilen nicht nur einen Körper, sondern auch ein Talent: das Malen.

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Vor etwa 12 Jahren wurde sie in der Therapie ermutigt, ihre Emotionen in Bildern zu verarbeiten, und seitdem malen viele ihrer Persönlichkeiten – und zwar jede in ihrem ganz persönlichen Stil. Kim kann an jedem Bild sofort erkennen, wer es gemalt hat.

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Ihre Arbeiten sind so gut, dass sie in der Zebra One Art Gallery in London ausgestellt werden, einer Galerie, die sogar Größen wie Salvador Dalí und Francis Bacon zeigt.

Kims Ärzte glauben, dass ihre Persönlichkeit vor langer Zeit von einem schlimmen Trauma in Stücke gerissen worden ist. Ihre Psyche schützte sich selbst, indem sie sich von dem Erlebten in andere Personen flüchtete, denen das nie passiert war. „Als ich diagnostiziert wurde, war das sehr beängstigend. Es muss ein Trauma gegeben haben, aber ich habe keine Erinnerung daran.“

Youtube/OWN

Nur drei oder vier ihrer Persönlichkeiten haben die Diagnose akzeptiert, die anderen glauben nicht daran. Kim schreibt jedem von ihnen Nachrichten, die sie in der Wohnung verteilt.

Ihre Tochter Aimee ist seit Langem an die Krankheit ihrer Mutter gewöhnt und hat gelernt, mit all ihren Gesichtern umzugehen. Die beiden – oder sie alle? – haben eine liebevolle Beziehung, auch wenn Kim über ihren eigenen Zustand oft frustriert ist und mutlos wird. Zum Glück hat sie Aimees Unterstützung, an der sie sich festhalten kann.

Ein Interview, bei dem mehrere ihrer Persönlichkeiten sich zeigen, kann hier angesehen werden (auf Englisch):

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Ob Kim jemals ein annähernd normales Leben wird führen können, ist ungewiss. Aber es ist jetzt schon erstaunlich und bewundernswert, wie sie es schafft, ihr Leben zu meistern.