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12 Wege, verkorkstes Essen zu retten.

Notfallplan

Am heimischen Herd zeigen sich die unterschiedlichsten Kochtypen. Der Anarchist hält sich nie an ein Rezept, kombiniert waghalsig Zutaten miteinander und weiß eigentlich erst am Schluss, was das Ganze werden soll. Der Liebhaber streichelt sein Gemüse mehr, als dass er es schneidet, und wähnt sich bei der Zubereitung des Lammschmorbratens auf dem Basar von Marrakesch. Der Eilige verwendet dagegen ungern mehr als eine Herdplatte und ärgert sich fürchterlich, wenn das Kochbuch erst am Schluss verrät, dass zu dem Rezept eigentlich Reis serviert wird.

Egal, zu welchem Typ du gehörst, jedem passiert beim Kochen irgendwann einmal das ein oder andere Missgeschick. Was du in so einem Küchen-Notfall unternehmen kannst, erfährst du hier:

MISSGESCHICK A: VERSALZEN

1.) Abschöpfen

Nicht jeder, dem der Salzstreuer ausrutscht, ist verliebt. Indes sind versalzene Speisen in jedem Fall ungenießbar. Als erste Sofortmaßnahme ist daher das Abschöpfen des Salzes anzuraten, bevor es einsinkt und sich auflöst. Fleisch kann man mit einem Küchentuch abtupfen.

2.) Aufsaugen

Ob man eine geschälte Kartoffel, eine Karotte oder ein Stück Brotrinde nimmt, all diese Maßnahmen helfen dabei, überschüssiges Salz aus Soßen und Suppen aufzusaugen. Die „Salz-Schwämme“ werden für mindestens 15 Minuten mitgekocht und anschließend mit einem Schaumlöffel herausgefischt. Ein alter Trick, der schon zu Großmutters Zeiten angewandt wurde.

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3.) Aufsaugen + Süßen

Ebenfalls wie ein Schwamm funktionieren Backpflaumen. Die getrockneten Früchte nehmen allerdings nicht nur das Salz auf, ihre Süße bildet zugleich ein geschmackliches Gegengewicht. Auch Honig bietet Unterstützung dabei, den penetranten Salzgeschmack auszubalancieren. Wer den Eigengeschmack von Pflaume und Honig fürchtet, greift zu einem Teelöffel Zucker. Allerdings sollte man den Pflaumen- oder Honig-Trick ruhig einmal ausprobieren: Die ungewohnte Note verleiht herzhaften Speisen einen geheimnisvollen Reiz.

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4.) Verdünnen

Eine naheliegende Reaktion auf ein wildgewordenes Salzfass ist es, die Suppe oder den Eintopf zu verdünnen. Dabei gibt es jedoch zwei beliebte Fehler: Zum einen sollte man bei Suppen vorher etwas von der versalzenen Brühe abgießen, damit sie nachher (auch im Aroma) nicht zu dünn wird. Zum anderen sollte man eher zu Sahne, Schmand oder Butter statt zu Wasser greifen, da Fett das Salz bindet. Die Industrie macht es vor: In Verbindung mit Zucker und Fett finden wir selbst große Mengen an Salz schmackhaft – und wenn es ein Notfall ist, ist auch uns das ausnahmsweise mal erlaubt.

Grundsätzlich ist freilich anzuraten, das Essen erst ganz zum Schluss zu salzen. Durch das Köcheln verdunstet Wasser, was die richtige Dosierung des Gewürzes schwierig macht. Außerdem überlagert das Salz durch das lange Mitkochen den Eigengeschmack der Zutaten.

MISSGESCHICK B: VERBRANNT

5.) Auf nasses Tuch stellen

Droht das Essen am Topfboden anzusetzen, braucht man flinke Reflexe. Stelle den Topf so schnell wie möglich auf ein nasses Tuch und rühre kräftig um. So lässt sich ein Anbrennen noch verhindern.

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6.) Umschütten

Ist das Chili con Carne bereits angekokelt, aber noch genießbar, heißt es: Finger weg vom Kochlöffel! Auf keinen Fall weiterrühren, sondern den Chili unverzüglich in einen anderen Topf umschütten. Auf diese Weise kann sich der beißende Geschmack des Verbrannten nicht entfalten.

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7.) Gegenwürzen

Um den leichten Hauch von Angebranntem aus dem Gericht zu vertreiben, empfiehlt sich erneut das Mitkochen von Kartoffeln oder Brotrinde. Darüber hinaus kann man dem bitteren Beigeschmack mit Honig oder Tomatenmark begegnen.

8.) Abkratzen

Ist das Fleisch in der Pfanne angebrannt, lassen sich die schwarzen Stellen mit einem scharfen Messer abtrennen. Bei Hühnerbrüsten kannst du die oberen Fasern abzupfen. Damit der dieserart behandelte Braten nicht einen gar zu traurigen Eindruck hinterlässt, sollte er mit einem ordentlichen Schlag Soße bzw. gleich als Geschnetzeltes serviert werden. Für verbranntes Gemüse bleibt leider nur der Weg in den Mülleimer.

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9.) Pürieren

Brokkoli, der allein vom Hingucken zerfällt, Kartoffeln, die als undefinierbare Masse im Topf herumlungern – ist das Essen verkocht, ist Kreativität gefragt. In vielen Fällen bietet es sich an, ein schmackhaftes Püree zuzubereiten. Gerade Gemüsepürees werden häufig unterschätzt, sie lassen nämlich viel Spielraum für aufregende Kreationen. Kartoffelstampf ist eine schnelle Alternative zum Püree. Dafür benötigst du lediglich etwas Butter oder Olivenöl sowie eine Prise Salz und Pfeffer. Stückchen sind erwünscht!

10.) Anbraten

Bei verkochten Nudeln lohnt sich dagegen die Variante, sie kurz in der Pfanne anzurösten oder einen Auflauf aus ihnen zu machen. Die Nudeln werden mit der Soße, die du ohnehin für sie gedacht hattest, in einer Auflaufform übergossen, mit etwas Gratinkäse bestreut und für ein paar Minuten in den Ofen gegeben. Hatte jemand irgendwann einmal etwas anderes mit den Nudeln vorgehabt? Keiner wird es merken!

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MISSGESCHICK D: ZÄHES FLEISCH

11.) Einlegen

Ist das Fleisch zäh, muss das nicht unbedingt an der Zubereitung liegen. Gerade wenn man frisches Fleisch direkt beim Bio-Bauern kauft, ist es mitunter nicht richtig abgehangen. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte solches Fleisch einige Tage vakuumverpackt ruhen lassen. Kommt das Fleisch vom Metzger, ist es jedoch wahrscheinlich deshalb zäh, weil es zu heiß oder zu lang gegart wurde. Ist das passiert, nutzt jede Vorbehandlung nichts mehr. Hier hilft nur noch, das Fleisch in möglichst dünne Scheiben zu schneiden und für mehrere Minuten in Soße einzulegen.

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MISSGESCHICK E: DÜNNE SUPPE

12.) Kartoffelbrei zubereiten

Ist die Suppe zu wässrig, kannst du auch noch nachträglich etwas Mehlschwitze zum Andicken anrühren. Schlage in einem separaten Topf mit einem Schaumbesen etwas Mehl in flüssige Butter; sobald keine Klumpen mehr zu sehen sind, gibst du die Mehlschwitze zur Suppe und lässt diese für einen Moment aufkochen. Geschmacklich von Vorteil ist es, wenn vom Gemüse noch etwas übrig ist. Es wird gekocht, püriert und zur Suppe dazugegeben. Rascher geht es, wenn du Kartoffelbreipulver zu Hause hast: Dieses wird direkt in die köchelnde Suppe eingerührt, bis die gewünschte Sämigkeit erreicht ist.

Es gibt übrigens noch einen Kochtyp: den Erfahrenen. Nach Kochbuch hat der schon lange nichts mehr zubereitet, Rotkohl und Sauerkraut legt er selbst ein, Blanchieren, Dünsten und Garen gehen ihm so leicht von der Hand wie das Schuhebinden – und passiert doch einmal ein Unglück, weiß er sich stets zu helfen. Mit den oben aufgeführten Tipps gelingt dir das nun sicherlich auch.

12 Wege, verkorkstes Essen zu retten.