Auf diesem Bild ist Kristina Chesterman 21 Jahre jung und das ganze Leben lag wie ein Bilderbuch ausgebreitet vor ihr. Sie hatte damals gerade erst ihr Studium aufgenommen, denn sie wollte unbedingt Krankenschwester werden. Ihre größte Leidenschaft war es nun mal, anderen Menschen zu helfen und ein Lächeln in ihr Gesicht zu bringen.
Eines Abends geschah das Unfassbare: Auf ihrem Weg mit dem Fahrrad von der Bibliothek nach Hause wollte ein Raser sie überholen. Der Fahrer stand unter Alkoholeinfluss und erfasste Kristina bei vollem Tempo. Die Wucht des Aufpralls schleuderte sie meterweit durch die Luft und für die lebenslustige junge Frau kam jegliche Hilfe zu spät.
Viel zu früh wurde Kristina so aus dem Leben gerissen. Die Trauer der Eltern kannte keine Grenzen und zu ihrer Beerdigung gaben ihr die Familie und beinahe 100 Freunde das letzte Geleit. Irgendwann rangen sich ihre Eltern dazu durch, die Hinterlassenschaften ihrer Tochter zu sortieren. Sie erhofften sich ein paar Erinnerungsstücke zu finden. Doch als sie in Kristinas Schminktasche sahen, glaubten sie ihren Augen kaum.
Denn darin war weder Mascara, Kayal oder Lippgloss. Stattdessen fanden sie ein Blatt Papier mit persönlichen Worten ihrer Tochter Kristina. Es war eine Liste von Dingen, die sie sich für ihr Leben vorgenommen hatte.
Sie posteten diese Liste als den letzten Wunsch ihrer Tochter auf Facebook. Und sie versprachen, alle diese Wünsche für Kristina zu verwirklichen. Ihre Idee verbreitete sich in Windeseile und alle machten ihnen Mut.
Die Reise führte sie an die Niagarafälle, wo Kristina schon immer hinwollte. Immer mehr Menschen erfuhren von Kristinas Liste, sogar die Lokalpresse schrieb darüber. Die Anteilnahme führte soweit, dass sie kostenlos in Hotels einchecken durften, ihnen gratis ein Mietwagen gestellt wurde und sogar Restaurants sie zum Nulltarif bewirteten.
Die Bereitschaft zu helfen griff immer mehr um sich. So wurden die Eltern auch zu einem Kurs in einer Flugschule eingeladen. Dies war einer der größten Lebensträume von Kristina.
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Die Sache wurde fast zu einer Lawine der Hilfsbereitschaft! Wildfremde Menschen schrieben den Eltern, ob sie auch Dinge von der Liste erledigen können. Überall halfen Menschen den Eltern, ihre Mission zu erfüllen. Sogar in New York!
Ein paar abenteuerlustige Backpacker brachten ein Foto von Kristina sogar ins ferne Indien!
Oder ins wunderschöne Cornwall. Kristina war so inzwischen schon auf mehr Kontinenten als die meisten anderen Menschen es jemals schaffen würden.
Natürlich durfte ein erfüllter Traum nicht fehlen: Ihre Eltern liefen für Kristina durch ein Feld ihrer Lieblingsblumen.Leuchtend gelber Mohn!
Sicherlich, nichts kann den schweren Verlust auch nur ansatzweise wieder gut machen. Aber auf diese Weise blieb Kristina für ihre Eltern im Geiste lebendig. Ein Wunsch der Liste erschien aber selbst den Eltern nicht realisierbar: Kristina wollte zu Lebzeiten mindestens einmal dazu beitragen, ein Menschenleben zu retten. Das schien für alle unmöglich…
…doch dann kam die Gewissheit: Selbst dieser Wunsch wurde zur Wirklichkeit. Und zwar durch Kristina selbst! Denn sie hatte sich schon früh für eine Organspende-Kartei registrieren lassen. Und mit ihrem Tod rettete sie unbewusst vier Menschen das Leben.
Deine Eltern, die Menschen, die du vor dem Tod gerettet hast und viele Menschen in aller Welt werden dich niemals vergessen, Kristina!
Hier erfährst du mehr über Kristinas bewegende Geschichte (auf Englisch):
Sie ist gestorben und dennoch lebt sie mit ihren wundervollen Ideen in den Menschen auf der ganzen Welt weiter.