Veröffentlicht inFamilie, Humor

Sohn hat Wutanfall und Papa “entschuldigt“ sich bei Leuten.

Klare Worte

Markus Brandl ist Vater von zwei Kindern und berichtet auf verschiedenen sozialen Medien von seinem Familienalltag. Ein Baby und ein Sohn im Kleinkindalter sorgen auf jeden Fall immer für viel Trubel, wenn man unterwegs ist.

Als Paul, der älteste Filius des Kölners, mitten in der Öffentlichkeit einen Tobsuchtsanfall erleidet, sieht sich der junge Vater wieder einmal vielen strafenden Blicken und unerwünschten Kommentaren von Passanten ausgesetzt. An all diese Personen richtet Markus Brandl eine öffentliche „Entschuldigung“ auf Facebook:

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„Dies ist ein Entschuldigungsschreiben an alle Kopfschüttel-Passanten, die mitansehen mussten, wie mein Sohn einen Wutanfall bekam.

Bitte vergeben Sie mir! Da hat sich mein Sohn doch tatsächlich mitten auf den Gehweg geworfen. Er wollte unbedingt mit dem Hubschrauber vorm Aldi in Leverkusen-Schlebusch fahren. UN-BE-DINGT, Papa! Das Fahrgeschäft kostet einen Euro und normalerweise bin ich nicht geizig, wenn es um diesen Zeitvertreib geht. Nur hatte ich meinem Sohn bereits eine Fahrt im Feuerwehrauto vorm dm spendiert. Man will sein Kind ja schließlich nicht verziehen. Außerdem waren wir ein wenig unter Zeitdruck. Wir erwarteten Gäste und … nein, ich möchte hier nicht billige Ausreden heranziehen, um mein Vergehen zu rechtfertigen. Ich bin schuldig!

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Ich habe meinem Sohn die Fahrt mit dem Hubschrauber verwehrt. Er brüllte. Er legte sich auf den Bauch. Er trommelte auf die Erde. Ihr Alltag, liebe Kopfschüttel-Passanten, wurde dadurch unverzeihlich und dauerhaft gestört. Ihr grimmiges Mit-der-Zunge-Schnalzen war berechtigt.

Was bin ich nur für ein Rabenvater!

Ich hoffe, dass der Herr mit den coolen Socken und schicken Schuhen, der mir ein gesalzenes ‚Äußerst peinlich, ihr Rotzbengel‘ zuraunte, diesen Text hier liest und versteht, wie wichtig es mir ist, einen guten Eindruck bei ihm zu hinterlassen. Ich denke, auch privat sind Sie, werter Herr, ein super Typ, den man einfach gernhat. Ein absoluter Sympath, dessen Meinung stets so großes Gewicht hat, dass Sie sie ungefragt jedem vor den Latz knallen. Sie wissen, dass Ihre Mitmenschen Ihre wertvollen Gedanken unbedingt hören wollen. Mich jedenfalls haben Ihre Worte sehr bewegt. Danke, lieber Sandalenmann!

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Sie merken, meine Bitte um Vergebung ist auch mit einem großen Dankeschön verbunden. Ich erinnere mich an eine liebenswürdige alte Dame mit markanter roter Teufelsbrille, die sich zu Paul runterbeugte und fragte, ob sie meinem Sohn helfen denn könne. Ich stand direkt daneben. Ich, der Vater, stehe daneben, und die Dame versucht, mein Kind zu retten. Stark!

Liebe Teufelsbrille, Sie mischten sich ein. In genau dem richtigen Moment. Sie wussten, mit mir, dem völlig überforderten Vater, zu sprechen, bringt nichts. Man muss direkt ans tobende Kind ran. Ja, man ist eine fremde Person für das Kind. Ja, man verschlimmert die Situation vielleicht noch. Aber meine Güte, es geht hier um das Kindeswohl. Ihr Versuch, mein Kind zu retten, scheiterte zwar, weil Paul Ihnen schlichtweg nicht antworte, aber Ihre Analyse, war „on point“ und öffnete mir die Augen.

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‚Ihr Sohn ist aber ein ganz schön vehementer Störenfried. Kinder machen so etwas einfach nicht. Sie sollten ihm eine kleben!‘

Zack! Drei Erleuchtungen in einem einzigen kleinen Kommentar. Erstens, mein Sohn ist ein genauso verkorkster und schlechter Mensch, wie ich es bin. Zweitens sind solche Wutanfälle sehr selten bei Kindern. Es gab wahrscheinlich seit Jahrzehnten keinen vergleichbaren Fall. Kinder machen so etwas einfach nicht. Und drittens, Gewalt löst jedes Problem.

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Liebe Kopfschüttel-Passanten, ich glaube, ich spreche für alle Eltern, wenn ich Ihnen sage, wie sehr wir Ihr Dasein begrüßen. Wir möchten noch mehr von Ihrer Frustration und Unzufriedenheit profitieren. Sie nerven uns zwar schon ordentlich, aber da ist noch Luft nach oben. Treiben Sie uns zur Weißglut! Pöbeln Sie uns an! Nur Ihr Weg ist der richtige, machen sie uns das klar!

Was? Sie haben selbst gar keine Kinder und können aus eigener Erfahrung eigentlich gar nichts Sinnvolles beitragen? Egal! Machen Sie es trotzdem. Denn genau das ist Ihre Stärke! Sie haben die nötige Distanz. Sie kennen weder uns Eltern noch unsere Kinder, erlauben sich aber kackdreist ein Urteil. Zum Dank möchte ich Ihnen gerne einen Urlaub auf einer wunderschönen, verlassenen Insel spendieren. Allen zusammen. One-Way-Ticket. Es kommt von Herzen.“

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Der Vater reagiert mit Ironie auf eine Situation, die Eltern nur allzu gut kennen. Sein offener Brief spricht gewiss vielen aus dem Herzen, die dieselbe Erfahrung teilen. Und die wichtigste Botschaft: Ihr seid nicht allein!