Manchmal trifft man auf eine Sache oder ein Ereignis, dass einen so sehr trifft, dass man hinterher vollkommen sprachlos ist. Diese Bilder gehören definitiv dazu.
Es beginnt alles mit einem Foto. Auf diesem Bild sieht man ein Mädchen, wie es mutig in die Kamera blickt. Auf dem Schild in ihren Händen stehen die Worte, die ihr Vergewaltiger zu ihr sagte, bevor oder nachdem er sie missbrauchte.
Nachdem das Bild im Internet unter dem Namen „Project Unbreakable“ (Projekt Unbrechbar) veröffentlicht wurde, haben sich mehr und mehr Menschen bei ihr gemeldet, die sich mit ihren eigenen Bildern und eigenen Geschichten beteiligen wollten. Diese Menschen sagen, dass es ihnen geholfen hat, damit fertig zu werden. Es ist wie ein Stück Therapie. Trotzdem sind die Worte auf den Bildern furchtbar und sie machen fassungslos. Sie sind schwer zu verkraften, daher sei vorsichtig, wenn du sie liest.
„Du würdest viel süßer aussehen, wenn du meinen Schwanz lutschst.“
„Wenn ich fertig bin, wird dich niemand mehr haben wollen. Ich werde dich brechen.“ – Mein Angreifer. „Du arbeitest in einem Zentrum für Sexuelle Gewalt. Du hättest es besser wissen müssen.“ – Mein Bruder.
„Hör auf vorzugeben, dass du ein menschliches Wesen bist.“
„Nur wenn ich dich f***, möchte ich mich nicht umbringen.“
„Magst du es?“
„Ich beweise dir, dass du hetero bist.“ – Immernoch bisexuell. Immernoch eine Überlebende. DU VERLIERST.
„Ich werde deine Schwestern töten“. Mein Stiefvater an meinem Geburtstag. Ich wusste nicht, dass er ihnen das Gleiche erzählt hat.
„Du bist nichts.“
„Du bist zu hübsch, um eine Lesbe zu sein.“
„Ich liebe dich, warum weinst du?“
„Wenn du volljährig bist, dann nehme ich dich mit nach Hause. Wir ziehen den Vorhang zu und ich zeige dir, wie man es richtig macht.“ Ich war 15. Er war 75.
„Dreh dich um und halt die Klappe. Das ist doch nur ein Spiel!“ – Ich war 5.
„Wenn du uns nicht sagst, mit wie vielen Leuten du geschlafen hast, dann wird der Staatsanwalt deinen Fall nicht mal in Betracht ziehen.“ Der Polizist, der die Erstaufnahme gemacht hat. Ich weigerte mich, zu antworten. Erstaufnahme Ende.
„Es ist okay, ich bin sauber.“
„Deine Eltern sind Essen gegangen. Aber keine Angst, ich kümmere mich um dich.“
„Es kann einfach nicht sein, dass du eine Jungfrau bist. Du musst das schon vorher gemacht haben.“ – Tennislehrer, 48 Jahre alt. Ich war 15 Jahre alt und ich war eine Jungfrau. Meine Tränen bedeuteten ihm nichts. ICH bedeutete ihm nichts.
„Du bist wunderschön.“ 3 Monate später (in einer E-Mail): „Heute bedanke ich mich bei Gott für dich.“
„Blas mir einfach einen und brings hinter dich.“
„Wie konntest du das nur zulassen?“ – meine Freunde/Familie, als ich es ihnen gesagt habe.
„Warum weinst du? Du regst dich auf wegen nichts.“ – Meine Familie. Der Missbrauch begann, als ich 4 Jahre alt war und dauerte JAHRE an.
„Bist du sicher, dass er nicht dachte, es wäre okay, da ihr beiden schon vorher miteinander geschlafen habt?“ – meine Freunde als ich ihnen gesagt habe, dass ein Freund mich unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hatte.
„Erzähl es keinem, er könnte ins Gefängnis gehen.“ – Mama. „… und deine Cousinen werden dich verurteilen.“
„Es ist dein Fehler. Du hättest dich wehren sollen. Du hast uns soviel Trauer und Schmerz beschert.“ – Meine Mutter.
„Es ist nicht unser Fehler, dass sie sich betrunken hat und sich in Schwierigkeiten gebracht hat. Sag ihr, sie soll damit klarkommen.“ – meine Schwester zu meiner Mutter.
„Woher soll ich wissen, dass dies nicht einfach nur der letzte Versuch ist, Aufmerksamkeit zu bekommen?“ – mein Vater als meine Mutter ihm sagte, dass ich vergewaltigt worden war. (Er denkt noch immer, dass ich lüge, 5 Jahre danach.)
„Keine Sorge, Jungs mögen das normalerweise.“
„Entschuldige dich bei ihm,“ sagte meine Mutter nachdem ich ihr sagte, dass mich mein Vater vergewaltigt hat. Papa – du hast meine Kindheit und meine Mutter gestohlen. Du bekommst aber nicht meine Seele. Ich stehe noch immer aufrecht.
„Sei ein Mann.“ Die Antwort meines Verlobten als ich eine Panikattacke bekam nachdem ich meinen Vergewaltiger zum ersten Mal wiedergesehen hatte, 8 Jahre nachdem der Zwischenfall geschehen war.
„Warum beschwerst du dich? Du hast ihn in dein Zimmer gelassen.“ – Mein „Freund“, als er mich abgeholt hat. Ich war meinem Angreifer endlich entkommen, nachdem ich eine Stunde gegen seine versuchte Vergewaltigung gekämpft hatte.
„Das war doch keine Vergewaltigung. Du hast mich so geil gemacht.“
Für die Opfer jedoch ist es wichtig, dass sie ausgesprochen werden, denn nur so können sie lernen, ihre schreckliche Vergangenheit zu bewältigen. Es ist wichtig, dass über diese Dinge gesprochen wird, damit Täter hinter Gittern landen und Opfer sich trauen, zur Polizei zu gehen und sich gegen den schrecklichen Missbrauch zu wehren. Alles über das mutige Project Unbreakable findest du auf dessen Homepage und Facebookseite.