Veröffentlicht inEmotionales, Herzerwärmend, Schicksale

Hilfe für todkrankes Kind gibt sterbendem Vater Hoffnung.

Ein bisschen Zeit

Ryan und Ashley Wagner aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Illinois sind seit der Highschool ein glückliches Paar. Ihre Liebe hält über die Universität hinaus, und im Sommer 2013 feiern sie schließlich eine romantische Hochzeit mit ihrer Familie und all ihren Freunden. Gekrönt wird das junge Glück, als Ashley im Dezember desselben Jahres erfährt, dass sie schwanger ist. Die Zukunft erscheint mehr als rosig.

Aber bald nimmt die Geschichte eine tragische Wende: Kurz nachdem Ryan von der Schwangerschaft erfährt, entwickelt er starke Verdauungsbeschwerden. Zunächst denkt er, dass es ein Magen-Darm-Virus sei, doch die Beschwerden wollen einfach nicht vergehen.

Facebook/Team Ryan

So geht Ryan schließlich zum Arzt. Dort bekommt er Neuigkeiten, die ihm und seiner Frau sprichwörtlich den Boden unter den Füßen wegreißen: Ryan hat Darmkrebs. Zu dem Zeitpunkt ist er 29 Jahre alt. Ashley erinnert sich genau: „Es war ein absoluter Schock! Wir wussten nicht, wie wir diese Nachricht verarbeiten sollten und haben einfach gehofft, dass der Krebs heilbar sei.“ Ryan versucht, seine Frau mit Galgenhumor aufzuheitern: „Ich hab mich immer gesund ernährt und Sport getrieben – das führt wohl dazu, dass ich mich mit 29 so alt fühle, als sei ich 90.“

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Die beiden unternehmen alles, was in ihrer Macht steht. Es werden weitere Tests anberaumt, während Ashleys Schwangerschaft weiter voranschreitet. Es ist eine furchtbare Zeit zwischen froher Hoffnung und entsetztem Bangen. Jedoch wird ihre Hoffnung zerschmettert: Der Krebs ist bereits im Endstadium, weder eine Operation noch eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung haben große Aussicht auf Erfolg. Die Ärzte geben Ryan noch höchstens fünf Jahre zu leben. Ashley erzählt: „Es war so schwer, diese Realität zu akzeptieren. Auf einmal mussten wir Gespräche führen, die eigentlich erst in 60 oder 70 Jahren fällig sein sollten.“ Sie versuchen, sich auf die bevorstehende Geburt ihres Sohnes zu konzentrieren.

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Im August 2014 ist es schließlich so weit: Ashley bringt den kleinen Miles zur Welt. Der kleine Sonnenschein gibt dem Paar noch einmal Kraft und bringt wieder Glück und Licht in den Schatten, der sich über ihnen breitgemacht hat. Besonders Ryan scheint noch einmal richtig aufzublühen. Ashley und Ryan wollen gegen den Krebs kämpfen und die wenigen Jahre, die sie noch haben, zusammen auskosten. Doch der nächste Schicksalsschlag wartet schon am Horizont.

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Einen Monat nach seiner Geburt wird Miles krank. Er kann kein Essen mehr bei sich behalten, erbricht alles. Die Ärzte denken zunächst, dass er unter Sodbrennen leidet, und verschreiben ein entsprechendes Medikament. Doch es wirkt nicht und Miles‘ Zustand wird immer schlechter. Als er zwei Wochen alt ist, bekommt er hohes Fieber und einen epileptischen Anfall. Seine Eltern bringen ihn in die Notaufnahme. Nach umfangreichen Tests stellt sich schließlich heraus, dass der Säugling an Nierenversagen leidet. Er hat die sogenannte primäre Hyperoxalurie: Es lagern sich Schadstoffe in der Niere ab, was letztendlich zu Nierenversagen und einem Verschluss der Harnwege führen kann. Miles wird eine neue Niere brauchen.

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So wird der kleine Miles auf die Organspendeliste gesetzt und muss fünfmal pro Woche zur Dialyse, während sein Vater sich einer Chemotherapie unterzieht – in der Hoffnung, den Krebs wenigstens zu verlangsamen. Miles und Ryan tun also weiterhin ihr Bestes, um sich nicht unterkriegen zu lassen. Immer wieder teilen sie aber auch zarte Momente. Es bleibt ein Schwanken zwischen Hoffnung und Angst.

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Die Zeit vergeht, und nach sechs Monaten hat sich immer noch kein passender Spender gefunden. Die Ärzte sagen, dass es bis zu sechs Jahre dauern könne, bis sich ein Spender findet. Doch es bricht Ashley und Ryan das Herz, hilflos mit ansehen zu müssen, wie ihr Sohn an der Maschine hängt. In ihrer Verzweiflung startet Ashley eine Kampagne auf Facebook. Sie schreibt: „Wolltest du schon immer ein Leben retten?“ Da wird ein ganz besonderer Mensch auf die Nachricht aufmerksam: Elizabeth Wolodkiewicz, die gemeinsam mit Ashley zur Schule gegangen ist. Sie sieht den Post und denkt sich, dass jeder einmal ein Leben retten sollte.

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Die beiden Frauen waren in der Schule nie richtig eng befreundet. Sie kannten sich zwar, doch waren es immer flüchtige Begegnungen. Doch sie zögert keine Sekunde zu helfen, schreibt Ashley, weil auch ihre Blutgruppe mit der von Miles übereinstimmt. Die warmherzige Elizabeth fährt ins Krankenhaus, wo getestet wird, ob sie als Nierenspenderin in Frage kommt. Und tatsächlich: Sie wird dem kleinen Miles helfen können. Als sie sich bereit erklärt, eine Niere zu spenden, können Ashley und Ryan ihre Tränen nicht zurückhalten. Die großzügige Geste rührt sie zutiefst.

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Die Operation wird für Februar 2017 angesetzt. Die Ärzte sind zuversichtlich, dass Miles die Transplantation gut überstehen wird, da Kinder sich sehr schnell erholen. Und auch wenn er für den Rest seines Lebens Medikamente nehmen muss, die ein Abstoßen der Spenderniere verhindern, wird er doch beschwerdefrei mit seiner Krankheit leben können. Ashley ist zutiefst dankbar: „Ich glaube, wir waren einfach überwältigt, dass jemand, den wir noch nicht mal gut kennen, bereit ist, seine Niere zu geben.“

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Am Ende ist die Operation ein voller Erfolg. Elizabeth hat zu keiner Sekunde gezögert und ist noch im Operationssaal glücklich und voller Zuversicht. Sie schickt Miles einen Kuss, während Ryan und Ashley ihr Glück im Unglück kaum fassen. Für Miles beginnt dann der Weg der Genesung. Er macht schnelle Fortschritte.

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Ryan ist einfach nur überglücklich, dass er noch erleben darf, wie sein Sohn wieder gesund wird. Er hatte Angst davor, seinen Sohn krank in der Welt zurücklassen zu müssen. Dass Miles eine Spenderniere bekommen hat, macht ihm Mut, und er dankt Elizabeth, dass sie es ihm ermöglicht hat, zumindest ein paar glückliche Jahre mit seinem Kind zu verbringen. Alles dank eines Facebook-Posts und einer großzügigen Spenderin.