Veröffentlicht inKuriositäten, Tiere

Kindersitze im Crashtest: Lebende Schweine müssen herhalten

Um Sicherheitsgurte in Kindersitzen zu testen, werden lebende Schweine in Crashtest getötet

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Warnung: Dieser Artikel enthält Fotos, die auf manche Leser verstörend wirken können.

Jeder kennt die lebensechten Puppen: Crashtest-Dummys werden eingesetzt, um die Sicherheit von Autos, Sicherheitsgurten und Kindersitzen verlässlich testen zu können. Die Dummys mussten erst aufwändig entwickelt werden. Bevor es sie gab, wurden die Tests noch mit menschlichen Leichen unternommen.

Dies erwies sich jedoch bald als unzuverlässiges Verfahren, denn die meisten Leichen, die den Ingenieuren zur Verfügung standen, waren alte Männer – und wenn man nur an diesen testet, ergibt dies nirgendwo auf der Welt eine repräsentative Studie. Zudem waren menschliche Leichen für eine solche Nutzung sehr schwierig zu beschaffen.

Seit der Mitte der 1950er Jahre wurden zunehmend auch lebende Tiere eingesetzt, um die Überlebbarkeit verschiedenster Unfälle zu testen. Tierrechtsorganisationen protestierten auf Schärfste dagegen. Im Jahr 1978 wurden im US-Bundesstaat Michigan geplante Crashtests mit Pavianen durch Proteste verhindert.

Der erste rein künstliche Crashtest-Dummy hatte einen eigenen Namen: „Sierra Sam“, wie die Puppe hieß, wurde 1949 für Tests von Schleudersitzen und Gurten der US-Luftwaffe gebaut. Inzwischen gibt es Dummys für die meisten Menschen- und Körpertypen. Doch noch immer sind Tests mit ihnen oft unzureichend, denn sie können nur sehr ungenau den möglichen Unfallschaden an inneren Organen zeigen – dies kann mit Versuchen an Leichen immer noch besser eingeschätzt werden.

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Tierversuche werden seit Mitte der 1990er Jahre durch keinen der größeren Autohersteller mehr getätigt. So jedenfalls lauten die offiziellen Angaben.

Doch 2019 tauchten im „International Journal of Crashworthiness“ Fotos von Schweinen auf, die lebend für Crashtests mit Kindersitzen benutzt worden waren. Junge Schweine wurden dazu in Kindersitze geschnallt und mit einer Geschwindigkeit von etwa 48 km/h gegen eine Wand gefahren.

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Sieben der Schweine starben bei dem Crashtest, acht weitere erlitten Knochenbrüche, Wunden und innere Quetschungen, besonders an Lungen, Rückgrat und Leber. Vor den Crashtests bekamen die Schweine 24 Stunden lang nichts zu fressen und sechs Stunden lang nichts zu trinken. Kurz vor dem Test wurde ihnen ein Betäubungsmittel verabreicht.

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Die chinesischen Wissenschaftler rechtfertigten die Tests damit, dass der anatomische Aufbau der Schweine dem von sechsjährigen Kindern sehr ähnlich sei. Daher seien sie besonders gut geeignet, um Sicherheitsgurte für Kindersitze zu entwickeln.

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Diese Vorgehensweise wurde von anderen Wissenschaftlerin scharf kritisiert, denn schließlich gibt es inzwischen Crashtest-Dummys in Kindergrößen. Der Schaden an den Organen kann zum Teil bereits durch entsprechende Computersimulationen eingeschätzt werden.

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Im 21. Jahrhundert sollte es nicht mehr nötig sein, lebende Schweine für Crashtests zu benutzen. Welch unnötige Grausamkeit, wo doch ausreichend andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Vorschaubilder: ©Facebook/Until Every Cage Is Empty – Animal Liberation ©Facebook/Asociación Vacaloura Santuario Animal