Veröffentlicht inEmotionales, Schicksale

Überwachungsvideo zeigt LKW-Fahrer, bevor er 4 Menschen tötet

Weil ein LKW-Fahrer auf sein Handy guckt und zu spät bremst, sterben 4 Menschen bei einem Autounfall.

Es ist das Ende eines schönen Sommerurlaubs für die Patchwork-Familie. Tracy Houghton, ihre beiden Söhne Ethan (13) und Joshua (11), ihr neuer Lebenspartner Mark Goldsmith sowie dessen Kinder Jake und Aimee (11) waren gemeinsam im Südwesten ihrer Heimat England campen. Im frühen Morgengrauen machen sie sich auf den Weg zurück nach Hause und teilen sich auf zwei Fahrzeuge auf.

Eine kurze Umarmung, ein flüchtiger Abschiedskuss, dann steigen Mark und sein Sohn in das eine Auto, während die 45-jährige Mutter mit den restlichen Kindern im anderen Wagen losfährt. Und niemand ahnt, dass die Familie auf dem Heimweg auf so grausame Weise auseinandergerissen werden soll. 

Facebook/Dave Constable

Ebenfalls auf der Autobahn unterwegs ist an diesem Tag der LKW-Fahrer Tomasz Kroker. Auf seinem Handy sucht er nach anderer Musik und schaut so mehrere Sekunden auf das Display statt auf die Straße. Als er wieder aufblickt, bemerkt er das Stauende – in dem auch Tracys Wagen steht –, hat aber keine Chance mehr zu bremsen: Mit voller Wucht kracht der LKW in die vor ihm stehenden Autos. 

Facebook/Dave Constable

Tracy, Ethan, Joshua und Aimee sind auf der Stelle tot. Mark und Jake, die den Aufprall hautnah mitbekommen haben, können nur hilflos zusehen, wie ihre Liebsten aus dem völlig demolierten Auto geborgen werden.

Facebook/Dave Constable

Ein Verlust, von dem sich die Hinterbliebenen auch zwei Jahre nach dem schrecklichen Unfall noch nicht erholt haben. Es ist zudem eine Tragödie, die hätte verhindert werden können, wäre der Unfallverursacher nicht durch sein Handy abgelenkt gewesen. Deshalb machen die restlichen Familienmitglieder in einer Kampagne gemeinsam mit der britischen Polizei auf die Gefahr von Handys am Steuer aufmerksam.

In dem dafür veröffentlichten Video werden auch Bilder aus der Überwachungskamera in der Fahrerkabine gezeigt, die den schrecklichen Unfall aufgezeichnet hat.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

„Ich sehe immer noch Fahrer, die nebenbei ihr Handy benutzen, und es macht mich krank“, sagt Kate, die Mutter der verunglückten Aimee. „Wenn sie das Leid sehen könnten, das auf diese Weise über meine Familie gebracht wurde, wären sie dann auch so angewidert? Mein Sohn Jake musste mitansehen, wie seine Schwester, seine besten Freunde und die Partnerin seines Vaters starben. Wie kann man über so etwas hinwegkommen? Benutzt euer Handy nicht, wenn ihr fahrt. Ihr tötet euch selbst oder jemand anderen.“

Facebook/Dave Constable

Laut einer Studie nutzt knapp die Hälfte aller deutscher Autofahrer das Handy während der Fahrt. Dabei führen schon wenige Sekunden, die man auf das Display guckt, zu einem sogenannten „Blindflug“: Wenn man bei 80 km/h nur eine einzige Sekunde auf das Mobiltelefon schaut, hat man in der Zwischenzeit bereits 22 Meter zurückgelegt, ohne das Verkehrsgeschehen wahrzunehmen; bei 130 km/h sind es schon 36 Meter.

Eine Gefahr, die viele unterschätzen – so auch der Unfallverursacher Tomasz Kroker. Der Mann wurde zu 10 Jahren Haft verurteilt, was den Hinterbliebenen ihre Liebsten jedoch auch nicht wieder zurückbringen wird. 

Facebook/Dave Constable

Nur einmal schnell zurückschreiben, nur rasch ein anderes Lied heraussuchen – das kann tiefreichende und tödliche Auswirkungen haben. Mit ihrer Geschichte hoffen die Angehörigen, Autofahrer zu verantwortungsvollem Handeln anregen zu können und andere vor dem Schmerz zu bewahren, den sie durchleben mussten.