Veröffentlicht inEmotionales, Herzerwärmend, Schicksale

14.000 Menschen erfüllen sterbendem Jungen letzten Wunsch.

Traurige und doch schöne Geschichte.

Es ist immer schrecklich, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Besonders tragisch ist es, wenn das eigene Kind durch eine Krankheit so sehr geschwächt wird, dass es nicht mehr lange zu leben hat. Was tut man als Eltern in einer solchen Situation – in tiefer Trauer versinken? Die Eltern eines 9-Jährigen beschlossen, genau das Gegenteil zu tun und die verbleibende Lebenszeit ihres Sohnes so schön wie möglich zu gestalten.

Facebook/Jacob Thompson’s Journey

Bei Jacob Thompson aus Portland (USA) wurde bereits im zarten Alter von 4 Jahren Krebs diagnostiziert. Dieser konnte auch nach mehreren Bestrahlungstherapien nicht zurückgedrängt werden. Fünf Jahre kämpft Jacob bereits gegen die wuchernden Zellen, aber immer wieder bilden sich Metastasen in seinem Kopf und seiner Hüfte. Im Oktober dieses Jahres stand die Familie des tapferen Jacob an einem Wendepunkt.

Jacobs Vater Roger und seine Stiefmutter Tara erhielten die schreckliche Nachricht, dass der Krebs sehr weit gestreut hatte. Neben dem Kopf und der Hüfte war nun auch die Wirbelsäule des kleinen Mannes betroffen. Es trat der Fall ein, dessen Möglichkeit Jacobs Eltern immer bewusst war, aber dessen mögliches Eintreffen sie all die Jahre lang verdrängt hatten: Ihr geliebter Sohn Jacob wird sterben.

Facebook/Tara Artinyan

Nach dieser Schockdiagnose beschloss Jacobs Familie jedoch, sich nicht um ihre Trauer, sondern um ihren Sohn zu kümmern. Jacob war ein Riesenfan von Weihnachten und wünschte sich, das Fest noch ein letztes Mal zu feiern. Da seine Lebenszeit sehr begrenzt war und die Ärzte nicht wussten, ob Jacob es bis Dezember schaffen würde, würde Weihnachten bei den Thompsons dieses Jahr kurzerhand bereits im November stattfinden. Für dieses außergewöhnliche Weihnachtsfest hatte Jacob einen besonderen Geschenkwunsch. Er träumte davon, Weihnachtskarten von vielen verschiedenen Menschen zu bekommen, damit es sich wie richtiges Weihnachten anfühlte. Jacobs Stiefmutter wollte ihm diesen Wunsch erfüllen und rief ein ungewöhnliches „Projekt“ ins Leben, dessen Erfolg sie selbst überraschte.

Auf einer eigens für Jacob angelegten Facebook-Seite, welche Freunde der Familie auf dem Laufenden hielt, schrieb sie: „Freunde und Familie von nah und fern, Jacob geht es besser als erwartet, aber seine Zeit mit uns ist dennoch begrenzt. Wir beschlossen, dass wir die Weihnachtstage dieses Jahr früher feiern. Jacob würde sich daher über verfrühte Weihnachtspost freuen.“ Tara hoffte, mit diesem Beitrag ein paar Karten zusammenzukriegen, und war völlig überrascht, was einige Tage nach ihrem Aufruf geschah.

Facebook/Jacob Thompson’s Journey

Ihr Appell wurde etliche Male auf Facebook geteilt, sodass ihre Worte viele Menschen erreichten. Nach und nach trafen daher Briefe aus allen Teilen der Erde im Krankenhaus ein, in dem Jacob lag. Er erhielt sogar eine Weihnachtskarte aus der Antarktis, natürlich inklusive Pinguin-Kuscheltier, denn das sind Jacobs Lieblingstiere. Hunderte von Briefen fanden ihren Weg zu Jacob.

Kurz vor der verfrühten Weihnachtsfeier bricht Jacob dann den Rekord mit seinen Briefen! An einem Tag kommen nämlich ganze 14.000 Briefe im Krankenhaus an! Der Junge ist gerührt von den vielen Menschen, die ihm die Karten zugeschickt haben. Einige sind selbstgemacht, andere bestehen aus ganzen Päckchen mit Geschenken. Immer mit dabei: eine Zeichnung eines Pinguins, ein Plüsch-Pinguin oder eine andere Idee, die Jacobs Lieblingstier aufgreift.

Youtube/Aliny Barbalho

Neben den Menschen, die eine Karte schicken, zeigen auch die Menschen aus Jacobs Gegend, dass sie an ihn denken. Die örtliche Polizei, welche Jacob sehr bewundert, und seine Freunde kommen ihn besuchen, um etwas Schwung in seinen Alltag zu bringen. Auch über Facebook erreichen Jacob Weihnachtsgrüße in Form von Videobotschaften und Nachrichten. Aber am meisten freut er sich, wenn er mal wieder einen Brief öffnen darf. „Er lächelt und kräuselt seine Nase, wenn er eine Karte öffnet. Es ist wundervoll“, beschreibt Roger die Freude seines Sohnes.

Facebook/Jacob Thompson’s Journey

Das Schicksal des Jungen hat viele Menschen berührt und auch miteinander verbunden, denn sie alle schickten Jacob Geschenke und selbstgemachte Weihnachtskarten. Es ist schön zu sehen, dass Jacob sich über die Karten so vieler Menschen derart freut.

Nach all dem schönen Weihnachtszauber, welcher in Jacobs Krankenzimmer entstanden ist, postet Tara am 20. November auf ihrer Facebook-Seite dann die traurige Nachricht: „Schweren Herzens müssen wir euch über Jacobs Tod informieren. Am Sonntag, dem 19. November, schlief Jacob mit nur 9 Jahren nach 4 Jahren Kampf gegen das Neuroblastom friedlich ein.“

Die Familie ist dankbar für die viele Liebe, welche Jacob in seinen letzten Wochen umgeben hat. Sie hoffen, dass die Menschen weiterhin an Kinder wie Jacob denken und in die Forschung investieren, um vielleicht irgendwann ein Mittel zu finden, mit dem man den Krebs besiegen kann. Die Spielzeuge und Kuscheltiere, die der Junge per Post erhielt, hat die Familie an das Krankenhaus gespendet, damit andere Kinder weiterhin Freude daran haben können.

Facebook/Jacob Thompson’s Journey

So traurig die Nachricht über Jacobs Tod auch ist, der Gedanke, dass der Junge seine letzten Wochen gemeinsam mit seiner Familie verbringen und Weihnachten mit der ganzen Welt feiern konnte, tröstet ein wenig über diesen schrecklichen Verlust hinweg. Nichts und niemand kann den tapferen Jacob ersetzen oder den Schmerz, den sein Tod hinterlässt, verschwinden lassen. Dennoch behalten seine Eltern sein Lachen und seine Freude über die vielen Geschenke und Karten ihr Leben lang in Erinnerung. Jacob wird niemals vergessen sein!