Jahr für Jahr besteigen hunderttausende Touristen den weltberühmten Fuji, Japans höchsten Berg. Was viele Menschen jedoch unterschätzen, sind der kraftraubende Aufstieg und die dünne Hochgebirgsluft.
Am 3. Juli dieses Jahres, also unmittelbar vor dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, machten sich auch fünf US-Marinesoldaten auf den beschwerlichen Aufstieg.
Nach stundenlangen Strapazen erreichte die Gruppe schließlich den Gipfel und bewunderte den atemberaubenden Ausblick. Als Erinnerung schossen sie noch ein paar Fotos und machten sich dann wieder auf den Weg nach unten.
Einige Zeit später hörte Captain Thiele einen flehenden Ruf nach Hilfe. Yoshihiro Oda litt unter starkem Fieber, ausgelöst durch die Höhenkrankheit. Durch die Unterversorgung mit Sauerstoff hatte seine Tochter Moe bereits das Bewusstsein verloren. Zunächst versuchten die Soldaten, mit ihrem Satellitentelefon einen Notarzt zu verständigen, doch man sagte ihnen, dass sie dort oben keiner erreichen könne.
Als sie das hörten, wusste die Truppe, was zu tun war: Alle fünf zogen ihre Hemden aus, knoteten sie zusammen, machten daraus eine improvisierte Trage und transportierten Moe so nach unten. Für die drei Kilometer bis zum Eingang des Besucherzentrums brauchten sie gerade einmal 20 Minuten. Dort angekommen, konnte sich der Notarzt um das Mädchen kümmern. Laut einem Zeugen waren alle überrascht, wie schnell die Soldaten den Berg heruntergekommen waren.
Glücklicherweise hat sich Moe von dem Vorfall wieder vollständig erholt. Obwohl Yoshihiro in der Aufregung nicht nach den Namen der Männer gefragt hatte, wollte er sich bei ihnen bedanken. Er kontaktierte daher das US-Militär, das die Gruppe tatsächlich ausfindig machen konnte. Per Telefon sagte er ihnen: „Ich bin so dankbar. Aber Dank allein genügt nicht.“ Der Vater schickte später allen ein Feuerzeug, in das ihre Namen und das Datum eingraviert sind.
Wenn du mehr über die heldenhafte Tat erfahren möchtest, kannst du dir dieses Video (auf Englisch) ansehen:
Trotz alledem sehen sich die Soldaten nicht als Helden. „Das hätte jeder so gemacht. Wir waren nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wir waren nun einmal diejenigen, die gerade vorbeiliefen“, so Captain Thiele. Yoshihiro und Moe können sich über solche Retter wirklich glücklich schätzen!