Veröffentlicht inEmotionales, Kuriositäten, Schicksale

Vukovich: Als Kind missbrauchter Mann jagt Sexualstraftäter

Jason Vukovich wurde als Kind von seinem Adoptivvater missbraucht. Er geriet auf die schiefe Bahn und griff 2016 in einem Akt der Selbstjustiz registrierte Sexualstraftäter von Kindern an.

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Hier sind emotionale Geschichten, die dich wirklich inspirieren. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Ist Selbstjustiz gerechtfertigt? Spontan würde man wohl verneinen. Trotzdem bewundern in den USA viele Menschen einen Mann, der das Recht in seine Hand nahm und einem 70-Jährigen einen Hammer ins Gesicht schlug.

Es handelt sich dabei um den US-Amerikaner Jason Vukovich, der 1975 in Alaska zur Welt kam. Die ersten Jahre seines bis dahin relativ normalen Lebens wuchs er zusammen mit seinem älteren Bruder Joel und seiner alleinerziehenden Mutter auf.

Das Schicksal der beiden Jungs änderte sich aber drastisch, als ihre Mutter einen Mann namens Larry Lee Fulton heiratete. Er adoptierte Jason und Joel, doch wurde nie zu einer Vaterfigur – sondern zu ihrem Peiniger.

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Der eigene Adoptivvater

„Meine Eltern waren beide überzeugte Christen und besuchten mit uns jeden möglichen Gottesdienst, zwei oder drei pro Woche. Man kann sich das Entsetzen und die Verwirrung vorstellen, die ich erlebte, als mein Adoptivvater damit anfing, mich während der nächtlichen ‚Gebetsstunden‘ zu belästigen“, schrieb Jason.

Larry missbrauchte seine Adoptivsöhne sexuell und verprügelte sie regelmäßig. Er schlug die Jungs mit Gürteln und Ästen. Trotz einer Verurteilung im Jahr 1989 wegen Missbrauchs Minderjähriger kam Larry nicht ins Gefängnis. Es gab auch keine Nachkontrolle vonseiten der Behörden, sodass die Hölle für Jason noch zwei weitere Jahre andauerte.

Nachdem sein Bruder aus dem Elternhaus geflohen war, tat Jason es ihm bald darauf gleich. Während sich aber Joel trotz seines Traumas ein erfolgreiches Leben aufbaute – er studierte, bekam einen Doktortitel, gründete ein Unternehmen sowie eine Familie – geriet Jason auf die schiefe Bahn.

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Das Gefühl, wertlos zu sein

Weil er nur sechzehn Jahre alt war und keine finanziellen Mittel oder Ausweispapiere besaß, fing der Jugendliche an zu stehlen, um zu überleben. Bestärkt wurde seine kriminelle Energie vom Selbsthass, den ihm sein Adoptivvater eingeimpft habe, wie Jason selbst sagt. Er hatte im Unterbewusstsein immer das Gefühl, wertlos zu sein.

Mit den Jahren wuchs sein Vorstrafenregister in mehreren US-Bundesstaaten. Darunter fallen Körperverletzung, Raub, Einbruch und Diebstahl. Den Tiefpunkt erreichte Jason, als er schließlich wieder nach Alaska zurückkehrte. Vermutlich brach dort sein Trauma durch, denn Jason begann, die offizielle Liste von registrierten Sexualstraftätern in Alaska zu durchforsten.

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Er wählte drei Namen: Charles Albee, Andres Barbosa und Wesley Demarest. Dann suchte Jason ihre Adressen heraus. Als Charles Albee eines Tages im Sommer 2016 seine Haustür öffnete, blickte ihm der mittlerweile 41-jährige Straftäter wütend ins Gesicht.

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Jason drang in Albees Wohnung ein und raunte ihm zu, wie er ihn gefunden habe. Dann schlug er dem Mann mit der Faust ins Gesicht und raubte ihn aus. Dasselbe spielte sich in der Wohnung von Andres Barbosa ab. 

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In der Wohnung von Wesley Demarest erreichte die Gewalt schließlich ihren Höhepunkt. Wieder drang Jason auf dieselbe Weise ein. Jason befahl Demarest, sich hinzuknien, doch der weigerte sich. Daraufhin schlug der 41-Jährige ihm mit einem Hammer ins Gesicht und raubte auch ihn aus.

Kurz nach der Tat verhaftet

Die Polizei konnte Jason aber kurz nach der Tat dingfest machen. Zwei Jahre später, im Jahr 2018, wurde Jason zu 28 Jahren Haft verurteilt. Die drei Überfälle und seine vielen Straftaten waren dafür maßgeblich.

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Obwohl es einige Menschen gibt, die Jason feiern und seine Freiheit fordern, bereut er jedoch mittlerweile seine Taten, wie er in einem öffentlichen Brief beschreibt:

„Wessen Jugend, wie in meinem Fall, von einem Kinderschänder zerstört wurde, sollte eines nicht tun: Werft nicht eure Gegenwart und Zukunft weg, indem ihr gewalttätig werdet. In einer geordneten Gesellschaft gibt es keinen Platz für Selbstjustiz. Mir kamen Erinnerungen aus der Kindheit hoch. Ich verspürte den überwältigenden Wunsch zu handeln. Ich nahm die Sache selbst in die Hand und griff drei Pädophile an.

„Der einzige Weg nach vorne“

Meine lebenslange Freiheitsstrafe begann vor vielen, vielen Jahren. Ein ignoranter, hasserfüllter, schlechter Vaterersatz hat mir das eingebrockt. Ich stehe nun kurz davor, den Rest meines Lebens zu verlieren, weil ich die Entscheidung traf, auf Leute wie ihn einzuschlagen. An alle, die wie ich gelitten haben: Liebt euch selbst und eure Mitmenschen. Das ist wirklich der einzige Weg nach vorne.“

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Diese Geschichte zeigt klar, wie Kindesmissbrauch ein Leben zerstören kann. Sie zeigt aber auch, dass Rache, Selbstjustiz oder Vergeltung niemandem auf Dauer Frieden bringen.

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Quelle: allthatsinteresting

Vorschaubilder: ©Twitter/@peruenlanoticia ©Twitter/@CrimesReais