Emotionales
Vukovich: Als Kind missbrauchter Mann jagt Sexualstraftäter
Ist Selbstjustiz gerechtfertigt? Spontan würde man wohl verneinen. Trotzdem bewundern in den USA viele Menschen einen Mann, der das Recht in seine Hand nahm und einem 70-Jährigen einen Hammer ins Gesicht schlug.
Hier sind emotionale Geschichten, die dich wirklich inspirieren. (Zum Artikel nach unten scrollen.)
Es handelt sich dabei um den US-Amerikaner Jason Vukovich, der 1975 in Alaska zur Welt kam. Die ersten Jahre seines bis dahin relativ normalen Lebens wuchs er zusammen mit seinem älteren Bruder Joel und seiner alleinerziehenden Mutter auf.
Das Schicksal der beiden Jungs änderte sich aber drastisch, als ihre Mutter einen Mann namens Larry Lee Fulton heiratete. Er adoptierte Jason und Joel, doch wurde nie zu einer Vaterfigur – sondern zu ihrem Peiniger.
Der eigene Adoptivvater
„Meine Eltern waren beide überzeugte Christen und besuchten mit uns jeden möglichen Gottesdienst, zwei oder drei pro Woche. Man kann sich das Entsetzen und die Verwirrung vorstellen, die ich erlebte, als mein Adoptivvater damit anfing, mich während der nächtlichen ‘Gebetsstunden’ zu belästigen“, schrieb Jason.
Larry missbrauchte seine Adoptivsöhne sexuell und verprügelte sie regelmäßig. Er schlug die Jungs mit Gürteln und Ästen. Trotz einer Verurteilung im Jahr 1989 wegen Missbrauchs Minderjähriger kam Larry nicht ins Gefängnis. Es gab auch keine Nachkontrolle vonseiten der Behörden, sodass die Hölle für Jason noch zwei weitere Jahre andauerte.
Nachdem sein Bruder aus dem Elternhaus geflohen war, tat Jason es ihm bald darauf gleich. Während sich aber Joel trotz seines Traumas ein erfolgreiches Leben aufbaute – er studierte, bekam einen Doktortitel, gründete ein Unternehmen sowie eine Familie – geriet Jason auf die schiefe Bahn.
This week’s episode deals with a tough subject but our True Crime Chaser is about the Batman of heinous crime justice. Listen wherever you get your podcasts. #svu #svupod #especiallyheinous #lawandorder #avenger #jasonvukovich #alaskanavenger #chrismelonisass pic.twitter.com/w418kCxCVY
— SVU POD (@SvuPod) September 15, 2020
Das Gefühl, wertlos zu sein
Weil er nur sechzehn Jahre alt war und keine finanziellen Mittel oder Ausweispapiere besaß, fing der Jugendliche an zu stehlen, um zu überleben. Bestärkt wurde seine kriminelle Energie vom Selbsthass, den ihm sein Adoptivvater eingeimpft habe, wie Jason selbst sagt. Er hatte im Unterbewusstsein immer das Gefühl, wertlos zu sein.
Mit den Jahren wuchs sein Vorstrafenregister in mehreren US-Bundesstaaten. Darunter fallen Körperverletzung, Raub, Einbruch und Diebstahl. Den Tiefpunkt erreichte Jason, als er schließlich wieder nach Alaska zurückkehrte. Vermutlich brach dort sein Trauma durch, denn Jason begann, die offizielle Liste von registrierten Sexualstraftätern in Alaska zu durchforsten.
Sübyancıları Çekiçle ‘Cezalandıran’ “İntikam Meleği” Jason Vukovich https://t.co/yU5aU51atT pic.twitter.com/LmTs9AaV2Q
— Bundle (@bundleapp) August 12, 2016
Er wählte drei Namen: Charles Albee, Andres Barbosa und Wesley Demarest. Dann suchte Jason ihre Adressen heraus. Als Charles Albee eines Tages im Sommer 2016 seine Haustür öffnete, blickte ihm der mittlerweile 41-jährige Straftäter wütend ins Gesicht.
Em 2016, Jason carregava uma lista com os nomes dos pedófilos que queria visitar e punir. Dentre eles, três tiveram suas casas invadidas e foram brutalmente feridos com um martelo. Além disso, ele roubou itens dos abusadores, como um notebook e um caminhão. pic.twitter.com/6bHSvNGr3t
— Crimes Reais (@CrimesReais) September 20, 2020
Jason drang in Albees Wohnung ein und raunte ihm zu, wie er ihn gefunden habe. Dann schlug er dem Mann mit der Faust ins Gesicht und raubte ihn aus. Dasselbe spielte sich in der Wohnung von Andres Barbosa ab.
Internacional: La historia de dolor y venganza de Jason Vukovich, el “cazador de pedófilos” – El Comercio Perú https://t.co/ga1tNEjYSV #JasonVukovich #Alaska #EstadosUnidos #Pedofilia pic.twitter.com/tUsunM0lJd
— Noticias Perú 🇵🇪 (@peruenlanoticia) September 14, 2021
In der Wohnung von Wesley Demarest erreichte die Gewalt schließlich ihren Höhepunkt. Wieder drang Jason auf dieselbe Weise ein. Jason befahl Demarest, sich hinzuknien, doch der weigerte sich. Daraufhin schlug der 41-Jährige ihm mit einem Hammer ins Gesicht und raubte auch ihn aus.
Kurz nach der Tat verhaftet
Die Polizei konnte Jason aber kurz nach der Tat dingfest machen. Zwei Jahre später, im Jahr 2018, wurde Jason zu 28 Jahren Haft verurteilt. Die drei Überfälle und seine vielen Straftaten waren dafür maßgeblich.
Esse é Jason Vukovich, um homem que se autodenomina como “O Anjo Vingador”. Ele foi sentenciado a 23 anos de prisão após caçar e agredir pedófilos. pic.twitter.com/imU4rUR6zT
— Aquelas Curiosidades (@aqlcuriosidades) April 19, 2021
Obwohl es einige Menschen gibt, die Jason feiern und seine Freiheit fordern, bereut er jedoch mittlerweile seine Taten, wie er in einem öffentlichen Brief beschreibt:
„Wessen Jugend, wie in meinem Fall, von einem Kinderschänder zerstört wurde, sollte eines nicht tun: Werft nicht eure Gegenwart und Zukunft weg, indem ihr gewalttätig werdet. In einer geordneten Gesellschaft gibt es keinen Platz für Selbstjustiz. Mir kamen Erinnerungen aus der Kindheit hoch. Ich verspürte den überwältigenden Wunsch zu handeln. Ich nahm die Sache selbst in die Hand und griff drei Pädophile an.
„Der einzige Weg nach vorne“
Meine lebenslange Freiheitsstrafe begann vor vielen, vielen Jahren. Ein ignoranter, hasserfüllter, schlechter Vaterersatz hat mir das eingebrockt. Ich stehe nun kurz davor, den Rest meines Lebens zu verlieren, weil ich die Entscheidung traf, auf Leute wie ihn einzuschlagen. An alle, die wie ich gelitten haben: Liebt euch selbst und eure Mitmenschen. Das ist wirklich der einzige Weg nach vorne.“
Este é Jason Vukovich, conhecido com “Vintador do Alasca”. Ele foi condenado por acessar o registro de criminosos sexuais do estado para rastrear criminosos, invadir suas casas e espancá-los com um martelo. Quando criança, ele foi abusado sexual e fisica… https://t.co/yAKI1qEu8X pic.twitter.com/fv1vsfAitl
— Fabio Fraga 🇧🇷🇮🇱🇺🇸 Apoiador de Bolsonaro (@chatosechatolin) February 10, 2021
Diese Geschichte zeigt klar, wie Kindesmissbrauch ein Leben zerstören kann. Sie zeigt aber auch, dass Rache, Selbstjustiz oder Vergeltung niemandem auf Dauer Frieden bringen.
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Quelle: allthatsinteresting
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